Der umweltfreundliche On-Demand-Service der DB-Tochter ioki, der sich in Hamburg bereits als fester Mobilitätsbaustein etabliert hat, wird im Dezember 2020 erstmals auch in Ahrensburg buchbar sein – und das wie gewohnt ohne festen Fahrplan und Haltestellen, also flexibel über eine App. Grundlage für diesen innovativen Shuttle- Service bildet eine Mobilitätsanalyse des Stadtgebiets, die ioki jetzt vorgestellt hat. Neben Umweltaspekten wurden Pendlerströme und Mobilitätsverhalten analysiert.

 

Mehr Mobilität für Ahrensburg

„Unsere Analysen geben Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen in der Mobilität. Wie können wir den ÖPNV noch attraktiver machen und so den Klimaschutz voranbringen? Mit Mobilitätsanalysen können wir schon vorab berechnen, wo On-Demand-Angebote den größten Nutzen bringen“, erklärt Dr. Michael Barillère-Scholz, Geschäftsführer von ioki.

Die datenbasierte Analyse zeigt: Mit nur fünf Fahrzeugen kann in Ahrensburg ein großer Mehrwert für die Alltagsmobilität geschaffen werden. Das größte Potential für das neue, bedarfsgerechte Angebot liegt in den Randbereichen von Ahrensburg wie dem Hagen oder Wulfsdorf. Doch auch insgesamt wird das Stadtgebiet durch die Erweiterung des bestehenden Nahverkehrs besser abgedeckt. So werden 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Ahrensburg eine Haltestelle in maximal 250 Metern Nähe zu ihrem Wohnort haben. Die Fahrzeiten verkürzen sich zum Teil um 30 Prozent.

 

Ergänzung zum ÖPNV

„Der On-Demand-Service von ioki ergänzt den bestehenden ÖPNV sinnvoll und ist für die Ahrensburger eine gute Lösung für die ‚erste und letzte Meile‘ bis zur eigenen Haustür“, erklärt Jule Lehmann, Klimaschutzmanagerin der Stadt Ahrensburg. „Mit den Shuttles können wir das Gewerbegebiet Nord besser anbinden, die Parkplatzsituation in der Innenstadt entlasten und CO2 einsparen, wenn die Bürger häufiger den ÖPNV nutzen.“

Ahrensburg liegt an der äußersten Grenze des innerstädtischen Tarifgebiets des HVV (A/B- Tarifgebiet), weshalb viele Pendler aus den umliegenden Ortschaften mit dem Auto zum Bahnhof kommen und anschließend mit der Bahn nach Hamburg fahren. Das On-Demand- Angebot kann dieses Verkehrsaufkommen reduzieren und die letzte Meile zur Bahnfahrt überbrücken. Für Ahrensburg ist das neue Angebot ein doppelter Gewinn: Das nachhaltige Verkehrskonzept entlastet die Straßen in der Region und bietet den Menschen eine flexible und umweltfreundliche Mobilitätsalternative.

 

So funktioniert ioki in Ahrensburg

Die Fahrgäste geben ihren Start- und Zielort in die von ioki entwickelte Smartphone App ein und erhalten die Abfahrts- und Ankunftszeiten des Shuttles. Unterwegs können Passagiere mit ähnlichem Fahrtziel zusteigen. Das sogenannte „Ridepooling“ ermöglicht eine präzise gesteuerte Auslastung der Fahrzeuge und schont Straßen und Umwelt. Findet der Algorithmus eine Busverbindung, die schneller, gleich schnell oder maximal fünf Minuten langsamer ist als der Shuttle-Service, wird dem Fahrgast diese in der App als Alternative empfohlen.

Ab Dezember 2020 starten die elektrisch betriebenen Shuttles in den regulären Betrieb in Ahrensburg. Das Angebot, das gemeinsam mit der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) auf die Straße gebracht wird, läuft zunächst befristet bis Ende 2021. Bereits seit Juli 2018 bieten ioki und die VHH On-Demand-Verkehre als Teil des ÖPNV in den Hamburger Stadtteilen Lurup und Osdorf an und wurden dafür mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2019 ausgezeichnet. Seit Herbst 2019 ist ioki Hamburg zudem auch im Stadtteil Billbrook verfügbar.

Ahrensburg ist neben Winsen und dem Kreis Stormarn eine Testregion des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten „Reallabors Hamburg“, um On-Demand-Angebote von ioki im ländlichen Raum zu erproben.

 

Über das RealLabHH

Im Reallabor Hamburg (RealLabHH) soll die Mobilität von morgen im Hier und Jetzt einer Metropole erprobt werden und darauf aufbauend eine Blaupause für die digitale Mobilität der Zukunft entstehen. Die gesellschaftliche Debatte zu digitalen Mobilitätsservices steht dabei im Zentrum, um wichtige Erkenntnisse darüber zu liefern, welche Ansätze sich in der Praxis bewähren. Die geplanten elf Teilprojekte des RealLabHH reichen vom Mobilitätsbudget anstelle eines Dienstwagens über die Schaffung einer anbieterunabhängigen Mobilitätsplattform bis hin zu Lösungen für besonders schutzbedürftige Teilnehmer*innen im Straßenverkehr.

Unter der Konsortialführerschaft der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) ist dabei die kontinuierliche und umfassende Einbeziehung der Bürger*innen vorgesehen. Auf dem ITS- Weltkongress 2021 werden die Ergebnisse des RealLabHH präsentiert. Unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ist die Freie und Hansestadt Hamburg Gastgeber des weltweit größten Kongresses für intelligente Verkehrssysteme und Services (ITS), welcher vom 11. bis 15. Oktober 2021 stattfindet. Das Projekt des RealLabHH geht auf die Initiative der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) zurück, läuft bis Ende 2021 und wird vom BMVI mit rund 20,5 Millionen Euro gefördert.