Vom Vorstellungsgespräch bis hin zur Fahrausbildung: Alle Infos zur Ausbildung als Busfahrer*in bei der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH).

Fragen zum Fahrdienst

Wie sieht bei der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) der Berufsalltag im Fahrdienst aus? Welche Leistungen bekommt man? Und kann man auch dann Busfahrer*in werden, wenn man noch keinen Busführerschein hat? Diese häufig gestellten Fragen beantworten wir hier.

Häufig gestellte Fragen zur Arbeit als Busfahrer*in bei der VHH

Die regelmäßige tarifliche Arbeitszeit im Fahrdienst beträgt im Monat 169,5 Stunden. Die Dienste können zwischen 5 und 9:45 Stunden lang sein. Alle Stunden darüber hinaus werden von der VHH als Überstunden mit Zuschlag bezahlt. Zusätzlich gibt es Zuschläge für Nacht- und Feiertagsarbeit und für Arbeit an freien Tagen.

Unsere Busfahrer*innen arbeiten im Schichtdienst, denn die Fahrgäste möchten an 365 Tagen im Jahr und zu jeder Zeit ihr Ziel erreichen. Daher ist die Arbeit am Wochenende und an Feiertagen bei der VHH nichts Außergewöhnliches. Es gibt unterschiedliche Rhythmen von freien Tagen und Arbeitstagen. Dadurch kommt es dazu, dass unsere Fahrer*innen in regelmäßigen Abständen auch am Wochenende frei haben.

Es gibt bei der VHH für die Mitarbeitenden im Fahrdienst rechtzeitig einen Jahresfreizeitplan. Den persönlichen Freizeit- und Urlaubsplan erhält man bereits zum Jahresende. So hat man frühzeitig einen Überblick über die freien Tage und Arbeitstage. Zum Ende eines Monats erhält man außerdem den Dienstplan für den Folgemonat. Sollte mal ein privater Termin kurzfristig dazwischenkommen, gibt es auch die Möglichkeit, einen Dienst zu tauschen – wenn dies betrieblich möglich ist.

Die Urlaubsplanung für das Folgejahr wird im Zeitraum Oktober und November gemacht. Die Regel besagt, dass Mitarbeitende max. 3 Wochen Urlaub in den Sommerferien einplanen dürfen. Ob diese auch gewährt werden können, liegt an den unterschiedlichen Urlaubregelungen.

Busfahrer*innen bei der VHH fahren meist während einer Schicht auf verschieden Linien. Dadurch werden Abläufe optimiert und Leerfahrten vermieden. Natürlich ist dies auch vorteilhaft für die Fahrer*innen, denn sie kennen verschiedene Strecken und haben somit mehr Abwechslung.

Die Busse werden den verschiedenen Schichten zugeteilt. Somit fährt man täglich einen anderen Bus. Damit man mit allen Fahrzeugen gut zurecht kommt, erhalten Busfahrer*innen bei der VHH regelmäßig Schulungen, in denen alles gut erklärt wird.

  • Türchip für den Schlüsselanhänger: Mit dem Chip meldet man sich für die Schicht an und erhält Zugang zu den Betriebsräumen.
  • Toilettenschlüssel: Der Schlüssel passt für alle betrieblichen Toiletten auf den Strecken entlang der Buslinien.
  • Geldwechsler: Hier wird das Wechselgeld aus den Fahrkartenverkäufen aufbewahrt.
  • Linienverzeichnisse und Fahrplanbücher
  • Fahrerhandbuch: Das Handbuch enthält viele wichtige Informationen zu den Bussen und dem Fahrscheindrucker.

Zunächst beginnt der Dienst für Busfahrer*innen auf dem Betriebshof. Im sogenannten „I-Punkt“ (Informationsraum für Fahrer*innen) kann man sich ganz einfach mit einem kleinen Chip, der an den Schlüsselanhänger passt, am Computer anmelden. Dort druckt man sich den aktuellen Dienstplan aus, der Informationen enthält zum Fahrzeug (interne Fahrzeugnummer und Kfz-Zeichen), Standort des Busses auf dem Betriebshof, Dienstbeginn und -ende, alle Fahrten mit Angabe der Linien, Abfahrtszeiten sowie Start- und Endpunkt der Fahrten.

Nachdem man seinen Geldwechsler aus dem persönlichen Schließfach geholt hat, geht man zu dem zugeteilten Fahrzeug. Hier muss man zunächst eine Fahrzeugkontrolle durchführen. Dazu gehört eine Sichtkontrolle über mögliche Schäden am Fahrzeug, eine Überprüfung des Innenraums auf Sauberkeit, Fundsachen und Mängel, die Einstellung des Fahrerarbeitsplatzes (Cockpit, Spiegel, etc.) und die Anmeldung am Bordcomputer mit der Personalnummer und der persönlichen PIN-Nummer.

Dann kann es losgehen. Während der Linienfahrt zählen auch der Fahrkartenverkauf sowie die Kundenberatung und -betreuung mit zu den Aufgaben als Busfahrer*in. Am Ende der Schicht geht es zurück zum Busbetriebshof. Nachdem der Bus geparkt wurde, muss er noch angeschlossen werden. Zum einen wird er an die Stromleitung angeschlossen. Über diese wird eine Zusatzheizung aktiviert. Der Bus ist damit für die nächste Tour schon vorgeheizt und die Scheiben können im Winter nicht zufrieren. Zum anderen wird der Bus an die Luftleitung angeschlossen, damit auch die Türen im Stillstand funktionieren, da diese hydraulisch gesteuert werden.

Zunächst freuen wir uns über eine Bewerbung über das Bewerbungsformular unter der passenden Stellenausschreibung auf unserer Website. Wenn Bewerber*innen unser Interesse geweckt haben, möchten wir sie natürlich noch persönlich kennenlernen. Dazu laden wir sie zu einem Vorstellungsgespräch bei uns auf einem Betriebshof ein.

Bei diesem Gespräch sind Betriebsleiter*innen, die späteren direkten Vorgesetzten, sowie ein Mitglied des Betriebsrates anwesend. Auch Vertreter*innen aus der Personalabteilung und der VHH-Fahrschule sind mit dabei. Bewerber*innen haben bei diesem Termin auch die Möglichkeit, selbst Fragen zur VHH zu stellen und weitere Informationen zur Arbeit im Fahrdienst zu erhalten.

Wer Lust hat, im Fahrdienst der VHH zu arbeiten, aber nur über einen Führerschein der Klasse B verfügt, kann in der betriebseigenen Fahrschule der VHH den Führerschein der Klasse D erwerben. Die Kosten für diesen Führerschein übernimmt die VHH in vollem Umfang.

Während der Ausbildung in unserer VHH-Fahrschule erhält man 3 Monate lang ein Gehalt von 2.376,- Euro monatlich. Danach beträgt das Gehalt für weitere 6 Monate je 2.629,- Euro. Im Anschluss verdient man im Fahrdienst bei der VHH 2.758,- Euro monatlich.

Generell wird bei der VHH nach einem hauseigenen Tarifvertrag gezahlt. Hinzu kommen Zuschläge für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen oder Nachtarbeit. Ein tarifliches Urlaubsgeld sowie eine Sonderzahlung in Höhe von insgesamt 1.600 Euro kommt jedes Jahr dazu. Zuschüsse zu Sport und Reisen gibt es bei der VHH noch obendrauf. Mit jeder Tarifstufe und zunehmender Betriebszugehörigkeit steigt natürlich auch das Gehalt über die Jahre.

Darüber hinaus erhalten Vollbeschäftigte als Inflationsprämie eine Zahlung von 100 Euro monatlich und eine Anwesenheitsprämie von bis zu 300 Euro im Quartal bei Vollzeitbeschäftigung (befristet bis 12/2023).

Die Ausbildung für den Fahrdienst bei der VHH

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bewerbungsverfahrens beginnt die Ausbildung in der VHH-Fahrschule. Hier durchlaufen alle neuen Mitarbeitenden zusammen den Theorieunterricht für den Fahrdienst. Später kommen dann noch die praktischen Fahrstunden hinzu. Der Stundenrahmen liegt hier zwischen 22 und 100 Stunden. Wie viele Stunden man genau leisten muss, richtet sich dabei nach dem Führerschein, den man besitzt.

Wer nur über einen Führerschein der Klasse B verfügt, kann in der betriebseigenen Fahrschule der VHH den Führerschein der Klasse D erwerben. Die Kosten für diesen Führerschein übernimmt die VHH in vollem Umfang. Wer bereits einen Führerschein der Klasse D hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen. Die Fahrstunden werden in und rund um Hamburg stattfinden. So lernt man gleichzeitig auch das Bedienungsgebiet der VHH gut kennen.

Seit dem 10.09.2008 verpflichtet das Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz (BKFrQG) zu einer zusätzlichen Grundausbildung. Diese findet gesondert zu der Fahrschule statt und beinhaltet nochmals 140 Unterrichtsstunden und 10 praktische Fahrstunden.

In der Fahrschule werden Grundlagen und Sicherheitsregeln beim Fahrverhalten vermittelt, die Anwendungen von Vorschriften (Lenkzeiten, Rechte und Pflichten von Berufskraftfahrern) sowie Wissenswertes zu Verkehrs- und Umweltsicherheit, ebenso wie zum Thema Gesundheit. Am Ende der Grundausbildung sowie des Theorie- und Praxisunterrichts steht eine Abschlussprüfung der IHK. Selbstverständlich gehört auch eine Erste-Hilfe-Ausbildung zu den Voraussetzungen, den Führerschein zu erhalten.

Die theoretische Ausbildung als Busfahrer*in

Nachdem man den Führerschein der Klasse D erfolgreich bestanden hat, lernt man die Tarife des Hamburger Verkehrsverbunds (hvv) und des Schleswig-Holstein-Tarifs (SHT) kennen. Dazu gehören die verschiedenen Ticketangebote, Preise und Gültigkeiten. Schließlich wird man Ansprechperson und Ticketverkäufer*in für die Fahrgäste der VHH sein.

Ebenso wichtig sind Kenntnisse zu den Beförderungsbedingungen des hvv, an die wir uns als Verkehrsunternehmen im Verbund halten müssen. Dort ist zum Beispiel geregelt, wann Fahrräder mitgenommen werden dürfen, wie lang eine Tageskarte gültig ist und wie sich die Fahrgäste in den Fahrzeugen verhalten sollen.

 Praktische Aspekte der Ausbildung

Busfahrer*innen bei der VHH werden mit unseren Fahrzeugtypen und deren Bauarten vertraut gemacht. Die VHH besitzt Standard 12-Meter-Busse, Gelenkbusse und kleine Midibusse von verschiedenen Herstellern und mit unterschiedlichen Antriebsarten. Täglich sind über 660 Busse von uns unterwegs. Mitarbeitende im Fahrdienst sollten auch im Notfall kleine Störungen am Fahrzeug selbst beseitigen können.

In jedem Bus befindet sich ein Fahrscheindrucker – der „persönliche Computer“ im Fahrdienst für unterwegs. Neben allen Fahrkartenangeboten hält dieser auch sämtliche Informationen für die Fahrtzielanzeige (sichtbar außen am Fahrzeug) bereit. Alle unsere Fahrzeuge sind über ein digitales Netzwerk miteinander verbunden und werden regelmäßig auf dem neuesten Datenstand gehalten.

Das Liniennetz der VHH

Die Betriebshöfe der VHH sind in und um Hamburg verteilt, dementsprechend ist das Bedienungsgebiet auch sehr unterschiedlich. Busfahrer*innen lernen unsere Linien erst einmal kennen. Dazu sind sogenannte Lehrfahrer*innen mit neuen Mitarbeitenden im Fahrdienst unterwegs, um zusammen die sogenannte Streckenkunde durchzuführen.

Zunächst ist man nur Beifahrer*in und lernt so die VHH-Linien kennen. Danach sitzt man selbst hinterm Steuer und wird durch die Lehrfahrer*innen in den noch ungewohnten Alltagssituationen unterstützt. Ob beim Fahrscheinverkauf oder der Kundeninformation – die erfahrenen Lehrfahrer*innen stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Ausrüstung und weitere Infos

Die Lehrfahrer*innen erklären neuen Mitarbeitenden im Fahrdienst, wo sie die Dienstkleidung erhalten. Die VHH legt viel Wert auf einen einheitlichen Auftritt des Fahrpersonals in der Öffentlichkeit. Im VHH-Online-Shop kann man sich seine Lieblingsoutfits aussuchen – ob elegant oder sportlich, man hat eine gute Auswahl. Busfahrer*innen bekommen auch eine Speicherkarte für den Fahrscheindrucker und einen Geldwechsler.

Die Lehrfahrer*innen informieren zudem darüber, wer die zuständigen Ansprechpersonen sind. Egal ob man Fragen zur Gehaltsabrechnung hat oder mit den Diensteinteiler*innen über Arbeits- und Schichttage sprechen möchte – für jede Frage gibt es bei der VHH Mitarbeitende, die mit Rat und Tat zur Seite stehen und gerne alle Fragen beantworten.

Zum Austausch mit anderen Mitarbeitenden und für aktuelle Neuigkeiten bekommt man Zugang zur kostenlosen VHH-App „Aktuell+“. In der App kann man Chatten, im Forum posten, seine Dienstpläne einsehen und auf den Dienstkleidungs-Shop zugreifen.