
Umweltschutz bei der VHH
Umweltschutz hat bei der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) größte Priorität. Die wichtigste Rolle spielt dabei die Umstellung unserer Fahrzeugflotte auf emissionsfrei betriebene Busse. Die Transformation der VHH zu einem e-mobilen Unternehmen ist in vollem Gange. Doch die VHH tut noch viel mehr für den Umweltschutz.
Maßnahmen zum Umweltschutz bei der VHH
Seit 2007 haben unsere Dieselbusse den Abgasstandard EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicles). Er kennzeichnet besonders emissionsarme Dieselfahrzeuge basierend auf BlueTec®-Euro-5-Motoren mit einem zusätzlichen Dieselpartikelfilter.
Im Vergleich: Der Mercedes-Benz EEV-Motor reduziert den Partikelausstoß nochmals von 0,03 auf 0,02 g/KWh gegenüber einem ohnehin schon partikelarmen Mercedes-Benz Euro-5-Motor. Auch die CO2-Emissionen sinken von 4 auf 3 g/KWh.
Begleitet vom TÜV Nord wurde bei der VHH im Mai 2009 die intelligente Motorsteuerung erfolgreich getestet. Inzwischen fahren alle Dieselbusse der VHH bis Baujahr 2012 mit der veränderten Motorsteuerung. Dadurch sinkt der Diesel-Verbrauch pro Fahrzeug um ca. 7 %. Außerdem sanken die CO2-Emissionen pro Bus um 8 bis 13 Tonnen. Jeder eingesparte Liter Dieselkraftstoff entlastet die Umwelt um einen CO2-Ausstoß von 2,61 kg – ein gutes Beispiel dafür, dass Ökologie und Ökonomie oftmals nicht im Widerspruch zueinander stehen.
Unsere VHH-Dieselbusse haben großräumige Motoren mit Automatikgetriebe, welches kraftstoffoptimiert schaltet. Dadurch haben wir einen geringeren Kraftstoffverbrauch. In Schulungsmaßnahmen trainieren unsere Fahrdienstmitarbeiter*innen das wirtschaftliche Fahren.
Ein rechnergestütztes Leitsystem (RBL) optimiert unsere Fahrzeugdisposition. Alle Fahrzeuge können mit ihren aktuellen Standorten erkannt werden. Die Leerfahrten der Busse werden reduziert. Die Leitstelle erkennt besser und schneller, wann z.B. ein Stau beginnt und kann mit Umleitungen reagieren.
Die Rußpartikelfilter in den VHH-Dieselbussen reduzieren den Feinstaubausstoß erheblich. Die Partikel werden mechanisch herausfiltriert und während der Fahrt verbrannt. Feinstaubpartikel in den Dieselabgasen können so teilweise um bis zu 99 % reduziert werden.
Die VHH setzt umweltfreundliche Öle ein, diese haben eine lange Lebenserwartung. Zwischen den Ölwechselintervallen erreichen die Busse im Schnitt eine Laufleistung von 90.000 Kilometern.
Umweltschutz rund um den Bus
Die Experten sprechen bei der Ampel-Beeinflussung auch von LSA-Beeinflussung (LSA = Lichtsignalanlage). Dieses Instrument gibt es auf vielen Streckenabschnitten des VHH-Fahrtgebietes, in denen die Verkehrsbelastung hoch ist, beispielsweise Osdorfer Born, Ebertallee/ Trabrennbahn, Norderstedt oder Pinneberg.
Es funktioniert in drei Schritten:
- Der Bus sendet an die Ampel das Signal „In Kürze komme ich!“, wenn er auf dem Weg ist.
- Der Bus sendet die Hauptanmeldung „Jetzt bin ich da!“, wenn er an der Ampel ankommt.
- Der Bus sendet die Schlussmeldung „Ich bin durch!“, wenn er durchgefahren ist.
- Hierdurch werden die Ampelphasen verkürzt oder verlängert – der Bus kommt so schneller durch.
Man kann aber auch grundsätzlich Ampelschaltungen ändern. Ein Beispiel dafür ist die Stresemannstraße. Im Jahr 2006 wurden an zwei Kreuzungen die Ampelschaltungen geändert. Verkehrsstaus reduzierten sich so stark, dass die Fahrzeit der Busse auf der MetroBus-Linie 3 um eine Minute verkürzt werden konnte. Wir errechneten allein durch diese Maßnahme eine Einsparung von 9.500 Litern Diesel pro Jahr. Die anderen Verkehrsteilnehmer erzeugen natürlich auch weniger Feinstäube aus Abgasen und Bremsabrieb.
Bei einer Buswäsche werden ca. 250 Liter Wasser verbraucht. Das dabei anfallende Brauchwasser wird nach der Wäsche aufbereitet und erneut verwendet. Der ausgefilterte Schmutz wird gesammelt, in Containern als Feststoff gelagert und schließlich umweltgerecht entsorgt.
Der richtige Reifendruck ist nicht nur sicherheitsrelevant. Auch aus Umweltgründen spielt er eine wichtige Rolle, denn er hat Auswirkungen auf den Kraftstoffverbraucht.
Im Jahr 2009 wurde auf den VHH-Betriebshöfen Bergedorf und Schenefeld ein wegweisendes Gerät zum Prüfen des Reifendrucks in Betrieb genommen: eine vollautomatische Reifendruck-Prüfanlage. Wenn der Bus zum Tanken in die Pflegehalle fährt, erfasst ein Sensor im Boden das Gewicht und die Auflagefläche der Reifen. Aus diesen Daten ermittelt die Anlage den Reifendruck jedes einzelnen Pneus. Eine Kamera hält dabei die Betriebsnummer des Busses fest. Die gemessenen Werte werden auf einen Rechner übertragen und vor Ort angezeigt. Der Druck wird von den Mitarbeiter*innen umgehend auf das gewünschte Niveau gebracht. Reifenverschleiß, Treibstoffverbrauch, und damit auch der CO2-Ausstoß der Busse, sinken.
Auf den Dächern der Betriebsgebäude niedergehendes Regenwasser wird in großen Tanks gesammelt und sowohl für die Buswäsche als auch für die Toilettenspülungen verwendet. Täglich werden mehrere Tausend Liter Frischwasser eingespart.
Die Busabstellplätze auf den Höfen sind mit sogenannten Elektrantensäulen ausgerüstet. Neben der „Vorwärmung“ versorgen diese Säulen die Fahrzeuge mit Druckluft und Ladestrom. Durch die permanente Versorgung mit Druckluft ist ein Hochpumpen der Bremsanlage im Fahrzeug durch den Motor nicht mehr nötig.
Zugleich wird die Zusatzheizung des Wagens etwa 30 Minuten vor Fahrtbeginn vollautomatisch aktiviert. Das gewährleistet, dass der Motor bereits Betriebstemperatur erreicht hat, wenn die Fahrerin oder der Fahrer den Bus aufrüsten und den Motor das erste Mal starten. Die Folge ist ein niedrigerer Verbrauch, weniger Schadstoffausstoß und eine längere Lebensdauer des Busmotors.
Unsere neueren Dieselbusse sind alle mit dem Blauen Engel zertifiziert, das heißt sie sind umweltschonend produziert worden. Außerdem werden bei Unfallreparaturen wasserlösliche Lacke eingesetzt.