Immer in und um Hamburg unterwegs, und zwar mit einem 12 oder sogar 18 Meter langen Bus: Viele fasziniert der Job als Busfahrer*in. Doch nicht jeder weiß, dass das sogar ein Ausbildungsberuf ist. Auch die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) bietet die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb (FiF) an. Für unseren Azubi-Blog haben wir jetzt ehemalige FiF-Azubis gebeten, über ihre Ausbildung bei der VHH zu erzählen. Den Anfang macht Sebastian Rühl, der mit seiner Ausbildung 2015 startete und heute bei der VHH im Fahrdienst arbeitet.

 

Wie kam ich als Azubi zur VHH?

Moin, ich bin Sebastian und als ich mich bei der VHH als Azubi zur Fachkraft im Fahrbetrieb beworben habe, war ich 18 Jahre alt. Ich hatte gerade meinen Realschulabschluss gemacht – Mittlere Reife auf dem Gymnasium. Bei der VHH habe ich mich beworben, weil meine Mutter hier 8 bis 9 Jahre als Busfahrerin gearbeitet hat. Sie hat mir viel über den Job erzählt und in der ersten Zeit, als sie bei der VHH als Fahrerin angefangen hat, bin ich als Jugendlicher oft mit ihr im Bus mitgefahren.

Es hat mich einfach fasziniert, so ein riesiges Gefährt durch die Stadt zu fahren. Zusätzlich habe ich mich online informiert, um was es alles in der Ausbildung geht und was später die Schwerpunkte im Job sind. Als es dann nach dem Schulabschluss um die Bewerbung für eine Ausbildungsstelle ging, dachte ich: Warum es nicht mal bei der VHH versuchen.

 

Die Ausbildung als Fachkraft im Fahrbetrieb

Bei mir lief die Ausbildung noch über das HAZ, das Hamburger Ausbildungszentrum. Da habe ich mich dann online als Fachkraft im Fahrbetrieb beworben. Nach der Bewerbung wurde ich per Brief zu einem Eignungstest eingeladen. Danach wurde ich benachrichtigt, dass ich den Test bestanden habe und dass ich die Ausbildung starten kann. Im September 2015 ging es dann für mich los. Noch während der Ausbildung beim HAZ wurden wir als Azubis von der VHH übernommen.

Die Ausbildung fand bei mir hauptsächlich in der Berufsschule statt. Hier hatten wir viele kaufmännische Ausbildungsthemen – und auch einen Knigge-Kurs zum Thema Höflichkeit. Als Fachkraft im Fahrbetrieb bist du ja nicht nur Busfahrer, sondern du lernst auch die ganzen Stationen in der Firma kennen: du sitzt in der Leitstelle, im Kundenservice oder auch mal im Marketing. Man lernt auch viele EDV-Sachen, zum Beispiel wie man eine PowerPoint-Präsentation macht. Aber auch Word und Excel gehören dazu. Ich persönlich fand das sehr hilfreich.

Man ist aber nicht nur in der Berufsschule. Wir haben auch einige Ausflüge gemacht, zum Beispiel sind wir bei der VHH auf den Betriebshöfen gewesen und sind auch mal nach Rostock gefahren und haben uns hier den Betrieb angesehen. Also es war sehr abwechslungsreich. Und natürlich tauscht man sich viel mit den anderen Azubis aus, man verbringt ja viel Zeit miteinander und macht auch gemeinsame Gruppenarbeiten. Da entwickeln sich dann auch Freundschaften. Zu manchen Leuten aus meiner Ausbildungszeit habe ich heute noch Kontakt.

 

Es ist eine Herausforderung, ein 18 Meter langes Fahrzeug durch die Gegend zu bewegen. Das macht wirklich Spaß und ein bisschen Nervenkitzel ist auch dabei

Es ist eine Herausforderung, ein 18 Meter langes Fahrzeug durch die Gegend zu bewegen. Das macht wirklich Spaß und ein bisschen Nervenkitzel ist auch dabei

 

Vom Pkw-Führerschein direkt zum Bus-Führerschein

Als ich mich für die Ausbildung als Fachkraft im Fahrbetrieb beworben habe, hatte ich noch keinen Pkw-Führerschein. Den habe ich erst während der Ausbildung gemacht. Erst hieß es, man braucht den Pkw-Führerschein eigentlich schon vor der Ausbildung bzw. man sollte den Führerschein spätestens vor Ende der Probezeit haben. Ich habe das dann kurz vor knapp geschafft. Es war also kein Problem, dass ich den Pkw-Führerschein vor der Ausbildung noch nicht hatte.

Mit dem Auto hatte ich dann natürlich noch nicht so viel Fahrpraxis, als ich den Bus-Führerschein gemacht habe. Ich kam quasi frisch aus dem B-Führerschein-Bereich und bin dann gleich auf Bus umgestiegen. Das war für mich auf jeden Fall herausfordernd, aber bei mir hat es letztendlich alles gut geklappt.

Einen Gelenkbus durch Hamburg zu fahren ist schon etwas Besonderes. Es ist eine Herausforderung, weil man ein 18 Meter langes Fahrzeug durch die Gegend bewegt. Das macht wirklich Spaß und ein bisschen Nervenkitzel ist auch dabei, besonders wenn es enge Straßen sind oder mal eine scharfe Kurve kommt. Da muss man sehr konzentriert sein.

 

Der Job bei der VHH im Fahrdienst

Ich habe direkt nach meiner Ausbildung einen unbefristeten Vertrag bei der VHH als Fahrdienst-Mitarbeiter bekommen. Bei anderen Firmen ist das ja nicht immer üblich, dass man gleich einen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommt, daher finde ich das bei der VHH sehr gut.

Im Job selbst ist es für mich immer eine Herausforderung, wenn mich Fahrgäste fragen, wie sie ans andere Ende von Hamburg kommen. Das dann zu erklären, wenn sich die Leute nicht in der Stadt auskennen, ist manchmal ein bisschen kompliziert. Das löse ich aber meist damit, dass ich mein Smartphone parat habe und dann für die Leute in der HVV-App nachschaue. Und der Verkehr in Hamburg ist natürlich anstrengend. Aber es gibt auch viele Autofahrer, die auf Busse Rücksicht nehmen, das ist auf jeden Fall gut.

Sonst gibt es für mich eigentlich keine besonderen Herausforderungen. Also auch die Arbeit im Schichtdienst zum Beispiel macht mir nichts aus. Ich fahre früh, spät oder dazwischen – das ist für mich kein Problem. Das einzige, was ich schwierig finde, ist, wenn man von der Spätschicht direkt am nächsten Tag auf die Frühschicht wechselt. Da ist es dann schwierig, den Schlafrhythmus daran zu gewöhnen.

Was ich immer positiv bei meiner Arbeit finde, sind die Fahrgäste, die schon morgens am lächeln sind und guten Morgen oder schönen Tag wünschen. Es gibt manchmal sogar Fahrgäste, die einen für die Fahrweise loben. Das ist immer schön, wenn sowas vorkommt und man da Wertschätzung von den Leuten bekommt. Das ist für mich eigentlich so das Beste am Job.

 

Tipps zur Bewerbung für die FiF-Ausbildung

Wer mehr über den Job im Fahrdienst erfahren möchte, kann einfach mal eine Busfahrerin oder einen Busfahrer fragen. Wenn man sich das traut, sollte man da einfach mal jemanden ansprechen und fragen, was einen so interessiert. Und ansonsten kann man natürlich auch im Internet recherchieren. Hier findet man relativ viele Infos zur Ausbildung als Fachkraft im Fahrbetrieb. Und wenn man sich dann bewirbt, sollte man einfach man selbst sein – einfach ehrlich und sich nicht verstellen.

 


Mehr Infos zur Ausbildung

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