Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) bietet viele verschiedene Ausbildungsstellen an, auch jenseits von der Ausbildung als Fachkraft im Fahrbetrieb. Denn den Busbetrieb halten nicht nur unsere Busfahrer*innen am Laufen. Auch im Hintergrund sind viele Azubis im Einsatz, etwa als Elektroniker*in für Betriebstechnik, als Fachinformatiker*in für Systemintegration oder als Kfz-Mechatroniker*in mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik. Bis zu diesem Jahr hat die VHH auch die Ausbildung zum Kaufmann für Verkehrsservice angeboten. Sie wandelt sich in Zukunft zur Ausbildung als Industriekauffrau bzw. Industriekaufmann. Einige Ausbildungsschwerpunkte bleiben allerdings gleich. Doch was lernt man hier eigentlich genau bei der VHH? Wir haben unseren Azubi Jonas Schnapka zum Interview getroffen.

 

Azubi-Interview mit Jonas Schnapka , Kaufmann für Verkehrsservice

 

Hallo Jonas, hast du Lust dich kurz vorzustellen? Wie bist du zur VHH gekommen?

Jonas: Moin, mein Name ist Jonas Schnapka und ich bin 18 Jahre alt. Ich mache eine Ausbildung zum Kaufmann für Verkehrsservice und befinde mich aktuell im dritten Lehrjahr. Für eine Ausbildung bei der VHH habe ich mich entschieden, weil mir hier das familiäre Umfeld gefällt. Speziell die Ausbildung als Kaufmann für Verkehrsservice hat mich interessiert, weil wir Azubis hier in viele spannende und vielfältige Bereiche reinschauen dürfen, die ein Außenstehender so eben nicht zu sehen bekommt.

 

Was findest du bei deiner Ausbildung bei der VHH besonders spannend?

Jonas: Bei der VHH gibt es viele Abteilungen, die ein „normales“ Unternehmen so nicht hat. Ein Beispiel ist die Leitstelle oder die Verkehrsmeister, die rund um die Uhr für unsere Busfahrer*innen zur Verfügung stehen. Besonders viel Spaß haben mir die betrieblichen Abteilungen gemacht. Überall haben mich alle Kolleg*innen in den Abteilungen sehr gut aufgenommen und man kann auch immer alles fragen, wenn man etwas nicht verstanden hat.

 

Was hast du in deiner Ausbildung bisher alles erlebt? Und was hat dir dabei am besten gefallen?

Jonas: Ich habe bis jetzt schon viele Abteilungen durchlaufen wie z.B. Diensteinteilung, Leitstelle, Verkehrsmeister, Personalabrechnung, Personalentwicklung und Finanzwesen. Die Abteilungen, die mir am meisten Spaß gemacht haben, waren die Leitstelle und die Verkehrsmeister.

Meine Aufgaben in der Leitstelle waren die Funksprüche unserer Busfahrer*innen entgegenzunehmen und ihnen bei ihren Problemen zu helfen. Auch noch offene Fahrten mussten verplant werden. Das lief so ab, dass die Leitstelle eine Liste hat, welche Reserve an Fahrer*innen noch zur Verfügung stehen und bis wann sie verfügbar sind. Dementsprechend werden in der Leitstelle die noch offenen Fahrten auf die Reservisten oder auf die bereits fahrenden Busfahrer*innen aufgeteilt. Die Leitstelle ist auch der Anlaufpunkt Nummer eins, wenn es darum geht, was während der Schicht passiert. Es kann immer etwas überraschendes passieren, sei es ein Unfall oder wenn ein Fahrgast Probleme im Bus macht. Es kann auch vorkommen, dass sich eine*e Busfahrer*in mal nicht wohl fühlt und deswegen abgelöst werden muss. Auch da kümmert sich die Leitstelle, dass weitere Fahrten übernommen werden.

Mit den Verkehrsmeistern war ich dann viel auf der Straße unterwegs, denn da ist man „das Auge“ für die Leitstelle. Sollte es vorkommen, dass ein Verkehrsunfall passiert, dann ist man der erste vor Ort. Als Verkehrsmeister hat man auch die Aufgabe, Aushänge an die Haltestellen zu verteilen, falls eine Bushaltestelle mal verlegt werden sollte. Unsere Verkehrsmeister haben auch Ortstermine. Zum Beispiel wenn Baustellen geplant werden, die einen Linienweg betreffen, dann trifft man sich als Verkehrsmeister mit der zuständigen Behörde und mit der Bauleitung, um zu besprechen, wie die Baustelle so gelegt werden kann, dass unsere Fahrgäste sicher ein- und aussteigen können.

 

Das klingt spannend! Aber zur Ausbildung gehört ja nicht nur die Berufspraxis vor Ort, sondern auch einiges an Theorie. Wie sieht es da mit der Berufsschule aus?

Jonas: Wenn man sich dafür entscheidet, eine Ausbildung zum Kaufmann für Verkehrsservice zu machen, dann hat man zweimal 6 Wochen Berufsschule im Jahr. In der Berufsschule hat man die Fächer Wirtschaft und Gesellschaft, Verkehr und Touristik, Controlling, Marketing und Verträge, Englisch und Geographie.

Im Fach Wirtschaft und Gesellschaft behandelt man viele Themen rund um Arbeitnehmer-Themen, z.B. Was ist der Betriebsrat und was darf er? Oder: Wann darf ich gekündigt werden und wann nicht? Im Fach Verkehr und Touristik behandelt man viele Gesetze, etwa die BO-Kraft oder das Personenbeförderungsgesetz. Im Bereich Verkehr und Touristik lernt man auch etwas über Lenk- und Ruhezeiten für das Fahrpersonal, aber größtenteils lernt man etwas über verschiedene Gesetzte im Verkehrsbereich.

Controlling war für mich persönlich ein sehr kompliziertes Fach. Es hat mir manchmal den letzten Nerv geraubt, wenn ich ehrlich bin. In diesem Fach lernt man, wie man Bilanzen aufstellt und wie das Kaufmännische Rechnen funktioniert. In Englisch wird uns beigebracht, wie man Gespräche mit Fahrgästen führt und wie wir sie beraten können, das heißt man lernt hier viele fachbezogene Vokabeln. Im Fach Marketing und Verträge lernt man schließlich, wann Verträge gültig sind oder was es für Unternehmensformen gibt. Und man lernt auch, wie man Produkte vermarkten kann und was für Vor- und Nachteile die jeweiligen Marketingstrategien haben.

 

Bei der VHH werden die Azubis auch in verschiedene Projekte eingebunden. Woran konntest du in deiner Ausbildung bisher mitarbeiten?

Jonas: Ich durfte zum Beispiel das VHH-Marketing bei unseren Weihnachtsbussen unterstützen. Hier haben wir vier verschiedene Busse auf VHH-Betriebshöfen weihnachtlich geschmückt. In den Bussen war auch für unsere kleinen Fahrgäste ein Briefkasten aufgestellt, wo die Kinder ihre Wunschzettel reinwerfen konnten.

Dann gibt es bei der VHH auch einige Veranstaltungen, wo die Auszubildenden mitwirken dürfen. Ich habe mit vier weiteren Auszubildenden zum Beispiel den Schulerlebnistag veranstaltet. Hier kommt eine Klasse zu uns auf den Betriebshof und schaut sich diesen an. Wir Auszubildende haben dann geplant, was wir mit den Schüler*innen machen. Zu unserem Programm gehörte ein Rundgang über den Betriebshof Bergedorf, wo man in manche Abteilungen reinschauen durften, etwa in die Leitstelle oder in unsere Werkstatt. Im Anschluss durften die Schüler*innen unter Anleitung von einem unserer Fahrlehrer selber Busfahren.

 

Was würdest du sagen, was sind für dich die Vorteile einer Ausbildung bei der VHH? Und was könnte man beim Ausbildungsangebot deiner Meinung nach verbessern?

Jonas: Ich finde ein großer Vorteil ist, dass die VHH in vielen Stadtbereichen vertreten ist. Und ich fand es toll, dass man – sofern man den Klasse-B Führerschein noch nicht hat – diesen in der hauseigenen VHH-Fahrschule machen kann. Die VHH hebt sich von anderen Unternehmen auch mit ihrem familiären Arbeitsklima ab, was für mich auch ein großer Vorteil ist. Außerdem finde ich, dass man bei der VHH als Auszubildender eine sehr gute Ausbildungsvergütung erhält.

Ausbaufähig ist aus meiner Sicht noch die interne Kommunikation, speziell zu den Abteilungen, wo die Auszubildenden jeweils eingeteilt sind. Dies ist sicher nicht immer einfach, insbesondere aufgrund der großen Anzahl der Auszubildenden. Auch wäre es aus meiner Sicht wünschenswert, wenn der Urlaubsanspruch angepasst werden würde. Auszubildende erhalten bei der VHH 26 Tage Urlaub – das könnte gerne mehr werden. Auch für Ausgelernte und Übernommene wäre es aus meiner Sicht sinnvoll den Urlaubsanspruch etwas zu erhöhen.

 

Danke für deine Anregungen zur Ausbildung! Welches Fazit ziehst du insgesamt zur VHH als Arbeitgeberin?

Jonas: Ich glaube, dass im Großen und Ganzen die VHH eine sehr gute und aufgeschlossene Arbeitgeberin ist. Ich kann neuen Auszubildenden nur mit auf den Weg geben, dass sie so sein sollen wie sie sind und keine Angst haben sollen, Fehler zu machen oder etwas nachzufragen. Denn genau aus diesem Grund sind wir Auszubildende, weil wir noch lernen sollen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, wie man so sagt – aus Fehlern lernt man. Bei der VHH muss man keine Angst haben Fehler zu machen und man kann immer nachfragen.

Vielen Dank für das Interview! Und weiterhin viel Erfolg mit deiner Ausbildung.

 

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Du suchst eine Ausbildungsstelle, bei der du dich mit innovativen Technologien und Themen rund um Nachhaltigkeit beschäftigen kannst? Dann bist du bei der VHH genau richtig! Bei der VHH bieten wir fundierte und vor allem abwechslungsreiche Ausbildungsstellen mit einer attraktiven Vergütung, ob im Fahrdienst, in der Verwaltung oder in der Werkstatt und Infrastruktur.

Für unsere herausragenden Leistungen in der dualen Berufsausbildung wurde uns übrigens durch die Handelskammer Hamburg bereits eine besondere Anerkennung ausgesprochen.

Alle Infos zu unseren Berufsausbildungen gibt es hier:

⇒ Zu den VHH-Ausbildungsstellen