Der Countdown läuft: Am 2. Januar 2023 startet in Harburg mit hvv hop ein individueller Shuttle-Service, der per App über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets bestellt werden kann und Fahrgäste auf flexiblen Routen ans Ziel bringt. Besonders attraktiv ist dieser Service, weil er in den öffentlichen Personennahverkehr integriert und einfach mit einem hvv Ticket plus Aufpreis nutzbar ist. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) bringt das neue Angebot auf die Straße. Die App und die On-Demand-Software kommen, wie schon beim Vorgängerprojekt ioki Hamburg, von ioki, dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn für intelligente On-Demand-Mobilität.

 

Shuttle-Service für Harburg

Das On-Demand-Konzept von ioki Hamburg, das nun unter dem Namen hvv hop weitergeführt wird, gilt seit seiner Einführung als Leuchtturmprojekt für bedarfsgerechte und nachhaltige Mobilität in Deutschland. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2019 und dem Deutschen Verkehrswende-Preis 2022 setzt es Maßstäbe für einen flexiblen Nahverkehr der Zukunft. hvv hop wird unter Beibehaltung des bewährten Konzepts als innovatives ergänzendes Mobilitätsangebot nach Harburg übertragen. Dieser Stadtteil verfügt bis dato über kein vergleichbares, bedarfsgerechtes Verkehrsangebot.

 

Bestehenden ÖPNV sinnvoll ergänzen

Das hvv hop Shuttle ist ein öffentliches Verkehrsmittel im Hamburger Verkehrsverbund ohne festen Fahrplan oder Linien, das in den hvv-Tarif integriert ist. Die Mitfahrt ist mit allen Zeit- und Einzelfahrkarten des hvv zuzüglich eines Aufpreises in Höhe von zwei Euro pro Person und Fahrt möglich. Fahrgäste mit ähnlichen Routen werden mit Hilfe eines Algorithmus automatisch zu Fahrgemeinschaften gebündelt und gemeinsam befördert. Der neue Service ist über die hvv hop App buchbar und täglich rund um die Uhr verfügbar.

App und Algorithmus wurden von der ioki GmbH entwickelt. Die Fahrt kann von einer beliebigen Adresse im Bediengebiet zu einer Haltestelle oder einem hvv hop-Haltepunkt erfolgen oder umgekehrt. Im Bediengebiet werden zusätzliche Haltepunkte zur optimalen Flächenabdeckung eingerichtet. So wird der bestehende ÖPNV sinnvoll ergänzt.

Für das neue Angebot kommen modernste, nachhaltige Elektroautos des britischen Herstellers LEVC zum Einsatz. Die Fahrzeuge verfügen über sechs Sitzplätze und sind zudem barrierefrei: Rollstuhlfahrer*innen können über eine Rampe einsteigen. Auch Kinderwagen können bequem befördert werden.

 

Alternative zum eigenen PKW

Harburg ist wie eine eigene Stadt im Bundesland Hamburg. Mit seiner Innenstadt, dem Bahnhof und eigenen Krankenhäusern bietet Harburg nahezu die komplette Versorgung für seine Bürger*innen. Harburg ist aber auch Standort zahlreicher Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Sehenswürdigkeiten und bietet Arbeitsplätze, die regional sowie überregional nachgefragt werden. Die ÖPNV-Versorgung auf den zentralen Achsen zur Innenstadt ist gut ausgebaut und stark nachgefragt. Viele Wege müssen aber mit dem Umweg über das Harburger Zentrum und Umstieg am Bahnhof oder am Harburger Ring zurückgelegt werden.

Darüber hinaus können zahlreiche dichtere Siedlungsgebiete auf Grund schmaler Straßen nur eingeschränkt bzw. gar nicht mit dem Linienbus erschlossen werden. Für Querverbindungen und Feinerschließung kann ab dem kommenden Jahr das hvv hop Shuttle genutzt werden. Das neue flexible Mobilitätsangebot kann hier eine Lücke sinnvoll schließen und – beispielsweise als Zubringer zum Schnellbahnsystem oder Busnetz – eine komfortable Alternative zum eigenen PKW darstellen.

 

Start zum 2. Januar 2023

Das hvv hop Bediengebiet umfasst zum Start am 2. Januar 2023 neben Harburg die Stadtteile Neuland, Wilstorf, Rönneburg, Langenbek und Sinstorf sowie Teile von Gut Moor. Bereits zum 1. April 2023 ist eine Erweiterung des Bediengebiets um die Stadtteile Marmsdorf, Eißendorf und Heimfeld geplant. Dann wird das hvv hop Bediengebiet 43 Quadratkilometer mit 113.000 Einwohnenden umfassen. Zentrale Umsteigepunkte sind der S-Bahnhof Harburg, der ZOB Harburg, der S-Bahnhof Harburg Rathaus sowie der S-Bahnhof Heimfeld.

Angebunden werden zudem wichtige und beliebte infrastrukturelle Anlaufpunkte wie das Phönix-Center, die Harburg Arcarden, das Rathaus Harburg, die Technische Universität Hamburg, das Asklepios Klinikum Harburg, Bäderland MidSommarland oder auch Archäologisches Museum Harburg.

 

Stimmen zu hvv hop in Harburg

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Harburg wächst und damit auch die Mobilitätsbedürfnisse der Harburgerinnen und Harburger. Täglich pendeln tausende Menschen aus den äußeren Gebieten des Bezirks ins Harburger Zentrum. Über 41.000 Menschen nutzen täglich die S-Bahn von Harburg über die Elbe in die Hamburger City. hvv hop bietet ihnen ab Jahresbeginn 2023 eine zusätzliche, attraktive und komfortable Mobilitätsoption – etwa als Zubringer zur S-Bahn, zum ZOB oder zu den Einkaufsmöglichkeiten und Einrichtungen in Harburgs Innenstadt. Damit bringen wir die On-Demand-Verkehre erstmals in den Hamburger Süden, in dem es bis dato kein vergleichbares Angebot gab. Ob Rönneburg, Wilstorf oder Heimfeld – von der zusätzlichen Mobilitätsalternative zum eigenen PKW können künftig potentiell 113.000 Menschen profitieren in einem deutlich erweiterten Bediengebiet. Das schafft direkt eine bessere verkehrliche Vernetzung innerhalb des Bezirks sowie indirekt mit Hamburgs Innenstadt und entlastet die Straßen in Harburg damit spürbar.“

Sophie Fredenhagen, Bezirksamtsleiterin Harburg: „Ich freue mich, dass in Zukunft noch bedarfsgerechter und flexibler auf die öffentlichen Nahverkehrswünsche der Harburger*innen eingegangen wird – sei es für den Weg zur Schule, Arbeit oder Erledigung der alltäglichen Bedarfe. Ein barrierefreier und für alle zugänglicher Nahverkehr macht unseren Bezirk mobiler und attraktiver. Darüber hinaus kommen wir mit hvv hop den Klimaschutzzielen noch ein Stückchen näher.“

Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin hvv: „Ich freue mich, dass hvv hop jetzt auch über die Elbe springt. Damit kommen wir dem Ziel näher, im gesamten Verbund intelligenten On-Demand-Verkehr überall da anzubieten, wo er unser bestehendes ÖPNV-Angebot sinnvoll ergänzt.“

Susanne Rieschick-Dziabas, Leiterin Marketing der Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein: „Harburg verfügt grundsätzlich schon über einen gut ausgebauten Busverkehr, der aber zum Teil mit sehr weiten Fußwegen zu und von den Haltestellen verbunden ist und sich nicht auf die volle Fläche ausdehnt. Hier schaffen wir mit unserem Angebot eine kleinmaschigere Vernetzung. Wie auch schon in den hvv hop Bediengebieten Ahrensburg und dem Raum Brunsbek ermöglichen wir den Menschen vor Ort mehr Mobilität bei weniger Verkehr und haben somit eine echte Chance, die Mobilitätsgewohnheiten in Zukunft zu verändern.“

Michael Barillère-Scholz, Geschäftsführer des DB-Unternehmens ioki: „Mit ioki Hamburg haben alle beteiligten Partner bewiesen, dass in den ÖPNV integrierte On-Demand-Verkehre das Angebot auf der ersten und letzten Meile essenziell verbessern. Unter dem Namen hvv hop und mit unserer On-Demand-Software wird dieser Ansatz nun fortgeführt. Wir freuen uns, dass ioki weiterhin Teil dieses fortschrittlichen Projekts ist.“

 

Foto: Anna-Theresa Korbutt (hvv, von links), Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks, Sussane Rieschick-Dziabas (VHH), Adrian Andres (Bezirksamt Hamburg), Philipp Keus (ioki GmbH)