Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) hat die neue Ladeinfrastruktur auf ihrem Busbetriebshof in Schenefeld offiziell eingeweiht. Bis zu 80 E-Busse wird das Unternehmen hier effizient mit Ökostrom laden können und so bis zu 4.500 Tonnen CO2 einsparen.

 

Mehr E-Busse in Hamburgs Westen

Die VHH wird mit der modernen Ladetechnik deutlich mehr E-Busse im Kreis Pinneberg und im Hamburger Westen einsetzen. Sie ist auf einer Fläche von rund 7.640 Quadratmetern installiert und damit die größte Ladeinfrastruktur für E-Busse in Schleswig-Holstein.

Die VHH-Betriebshöfe in Hamburg-Bergedorf und in Norderstedt sind bereits mit einer Ladeinfrastruktur ausgestattet. Anders als an diesen beiden Standorten werden in Schenefeld die E-Busse nicht an Säulen geladen, sondern an Ladestecker angeschlossen, die von oben herabhängen. Das ermöglicht das Laden von mehr Fahrzeugen auf einer vergleichsweise kleineren Fläche. Jeder einzelne Bus kann mit einer Maximalleistung von 150kW geladen werden. Die Versorgung wird durch Transformatoren im neu errichteten Technikgebäude und eine installierte Übergabestation sichergestellt.

 

Emissionsfrei ab den 2030er Jahren

Zum Start sind es zunächst 15 E-Busse, die von Schenefeld aus in den Betrieb gehen. Sie werden schwerpunktmäßig auf den Linien 1, 22, 281, 186, 286 und 384 (Solobusse) sowie den Linien X3, 2, 3 und 21 (Gelenkbusse) unterwegs sein. Die VHH wird bis Anfang der 2030er Jahre den kompletten Betrieb auf emissionsfreie Busse umstellen. Seit 2020 beschafft das Unternehmen für Hamburg ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge. Aktuell verfügt die VHH über insgesamt rund 80 E-Busse.

Insgesamt investiert die VHH rund 17,5 Mio. Euro in die neue Ladeinfrastruktur. Gefördert wird das Vorhaben mit Mitteln aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).

 

VHH weiht Ladeinfrastruktur in Schenefeld ein

VHH weiht Ladeinfrastruktur in Schenefeld ein – mit (v.l.n.r.) VHH-Geschäftsführer Toralf Müller, Bürgermeisterin der Stadt Schenefeld, Christiane Küchenhof, Landrätin des Kreises Pinneberg, Elfi Heesch, hvv-Geschäftsführer, Dietrich Hartmann, VHH-Geschäftsführerin, Nora Wolters, Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Anjes Tjarks.

 

Modernisierung des größten Betriebshofs

Die VHH plant, ihren größten Betriebshof in Schenefeld komplett zu modernisieren und so einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten. Zukünftig sollen von hier aus bis zu 170 emissionsfrei angetriebene Busse starten. Auf insgesamt rund 48.000 Quadratmetern wird die größte Infrastruktur für E-Busse in Schleswig-Holstein entstehen und damit den emissionsfreien, umweltfreundlichen und leisen ÖPNV nach Schenefeld, in den Kreis Pinneberg und in den Hamburger Westen bringen.

Neben der Errichtung von Ladeinfrastruktur und einem komplett neuen Verwaltungsgebäude wird eine E-Bus-Werkstatt entstehen. Diese ist unter anderem notwendig, weil viele Komponenten auf dem Dach der E-Busse verbaut sind. Eine entsprechende Werkstatt benötigt dafür Dacharbeitsplätze. In der Folge kann die VHH außerdem eine Reihe hochqualifizierter Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen, die mit dem Umgang mit Bussen mit alternativen Antriebsformen einhergehen.

 

„Wir bringen die Mobilitätswende heute einen großen Schritt voran. Wir freuen uns, dass wir im Kreis Pinneberg und im Hamburger Westen nun noch mehr emissionsfreie Fahrzeuge einsetzen können. Durch die neu installierte Ladeinfrastruktur und ein intelligentes Lademanagement sind die E-Busse flexibel einsetzbar und bieten damit die gewohnte Verlässlichkeit für unsere Fahrgäste.“

Toralf Müller, Geschäftsführer VHH

 

„Zu einer nachhaltigen Mobilitätswende gehört auch zwingend eine Antriebswende. Denn es ist klar, dass wir die Fahrleistung von Verbrennern substanziell reduzieren müssen, um unsere Klimaziele erreichen zu können. Hamburg macht deshalb Tempo bei der Elektrifizierung des ÖPNV. Bis 2030 wollen wir alle Dieselbusse auf lokal emissionsfreie Antriebe umgestellt haben. Mobilitäts- und Antriebswende machen aber nicht an der Stadtgrenze Halt, auch die Menschen in der Metropolregion sowie die vielen Pendlerinnen und Pendler sollen profitieren: Die neue Ladeinfrastruktur in Schenefeld sowie die neuen E-Busse der VHH bedeuten für die Fahrgäste im Kreis Pinneberg und im Westen der Stadt weniger Lärm, bessere Luft und mehr Fahrkomfort im ÖPNV durch leise, komfortable, nachhaltige sowie gleichzeitig leistungsfähige Technik, die mit Ökostrom betrieben wird. Das zahlt auf die Mobilitäts- und Antriebswende sowie die Klimaziele Hamburgs und des Umlands gleichermaßen ein.“

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg

 

„Die Zukunft des ÖPNV ist emissionsfrei. Als Kreis sind wir entschlossen, die Themen Klimaschutz und Mobilitätswende druckvoll voranzubringen. Unser Ziel ist klar. Die Politik hat entschieden: 100 Prozent emissionsfreier ÖPNV bis 2032 und die Erhöhung des ÖPNV-Anteils von jetzt 10 auf 15 Prozent bis 2026. Ich freue mich, dass wir bei der Mobilitätswende mit der VHH und auch der KViP einen starken Partner haben, der im Bereich der E-Mobilität großes Know-how aufgebaut hat.“

Elfi Heesch, Landrätin Kreis Pinneberg

 

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, Innovationen im hvv verbundweit zu denken und auch umzusetzen. In diesem Zusammenhang sind die neuen Lademöglichkeiten der VHH in Schenefeld ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität nicht nur in Hamburg, sondern auch im Kreis Pinneberg.“

Dietrich Hartmann, Geschäftsführer hvv