CO2-arme Energieversorgung, klimaschonende Bauweise, begrünte Dächer und Fassaden dazu Ladestationen für E-Fahrzeuge und eine Wasserstofftankstelle – Hamburg Wasser (HW), Stromnetz Hamburg (SNH) und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) planen im Auftrag des Senats einen Gewerbehof der Zukunft. Der gemeinsame Standort der städtischen Partner entsteht auf den Flächen des stillgelegten Klärwerks Stellinger Moor in Altona. Neben dem bestehenden Netzbetrieb von HW werden auf dem Gelände zukünftig zwei weitere Betriebshöfe von SNH und der VHH angesiedelt.

 

Infrastruktur für 250 E-Busse der VHH

Mit der Fertigstellung des gemeinsamen Nutzungskonzeptes und des Architekturentwurfs wurde der erste Meilenstein des Vorhabens erreicht. Zentrales architektonisches Element ist eine trapezförmige Ringkonstruktion für 250 E-Busse der VHH. Ziel ist ein klimaneutraler Bau und Betrieb des Gewerbehofes. Die entstehenden Gebäude werden mit Photovoltaik ausgestattet. Energie liefert außerdem das nahegelegene im Bau befindliche Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) der Stadtreinigung Hamburg (SRH). Das Projekt ist bisher einmalig in Hamburg. Durch das örtliche Zusammenziehen einzelner Betriebshöfe an einen Standort wird der Raum im dichtbesiedelten Altona effizient genutzt.

 

„Der Öffentliche Nahverkehr ist der Motor der Verkehrswende. Neben der Umstellung auf moderne elektrische Antriebe ist es vor allem die Ausweitung des Angebots, welches die Menschen in der Metropolregion Hamburg davon überzeugen soll, aufs eigene Auto zu verzichten. In der Folge wird die VHH als Norddeutschlands zweitgrößtes Verkehrsunternehmen weiterwachsen. Für mehr elektrische Busse und mehr Personal werden dringend Flächen für neue Betriebshöfe benötigt, die in Hamburg bekanntlich denkbar knapp sind. Gemeinsam mit Hamburg Wasser und Stromnetz Hamburg schaffen wir mit der Realisierung des Stellinger Moors eine Blaupause für den klimaneutralen, ressourcenschonenden Betriebshof der Zukunft.“

Dr. Lorenz Kasch, Geschäftsführer der VHH

 

„Der klimaneutrale Bau und Betrieb des Gewerbehofs von vier städtischen Unternehmen ist nicht nur ein tolles Beispiel für moderne und effiziente Flächennutzung de, er ist auch eine wichtige Säule für die Antriebswende im öffentlichen Verkehr. Bis 2030 sollen alle Busse und Bahnen in Hamburg emissionslos fahren. Damit das klappt, brauchen wir die passende Lade- und Infrastruktur. 250 E-Busse der VHH können zukünftig im Gewerbehof Stellinger Moor geladen und betrieben werden – das ist hierfür ein echtes Pfund. Das Projekt zeigt auch, dass wir wichtige Infrastrukturprojekte ressourcenschonend im Herzen Hamburgs umsetzen können.“

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende

 

Ein Betriebshof im Sharing-Modell

Das maßgeblich auch vom zur Finanzbehörde gehörenden Landesbetrieb LIG koordinierte Sharing-Modell für den Betriebshof spart Ressourcen und ermöglicht technische und personelle Synergien. HW, SNH und VHH nutzen innerbetriebliche Verkehrswege, Fahrradinfrastruktur, Werkstätten, Sozialräume und Parkflächen gemeinsam. Die Wasserstofftankstelle und E-Ladestationen stehen neben den Projektpartnern auch der Fahrzeugflotte der SRH zur Verfügung.

Um weitere Synergien auszuschöpfen, arbeiten die Nachbarn seit Projektbeginn eng zusammen. So erfolgt die Erschließung des Betriebshofes zukünftig von der Schnackenburgallee über das Gelände der SRH. Anfang 2022 haben HW und SNH einen Vertrag für einen gemeinsamen Betriebshof am Standort in Altona geschlossen und den Grundstein für das Projekt unter tatkräftiger Begleitung städtischer Dienststellen gelegt. Mit der VHH kommt nun der dritte städtische Partner hinzu.

Das Stellinger Moor ist schon heute ein wichtiger Gewerbestandort in Hamburg. Mit den neuen Funktionen und Nutzern wird der Betriebshof in seiner Bedeutung als wichtiger Knotenpunkt für städtische Infrastruktur und Mobilität langfristig gesichert. Zudem wird er ansehnlich durch eine ambitionierte Architektur, die nachhaltig, modular und zeichenhaft ist. Die Zusammenlegung der Betriebsplätze ist in den kommenden sechs Jahren geplant, die langfristige Entwicklung ist auf 60 Jahre ausgelegt. Für die Realisierung des neuen Standortes übergibt HW die Projektleitung an die VHH.

 

Grafik: Spengler Wiescholek Architektur /  Stadtplanung PartGmbB – Visualisierung: Bloomimages, Hamburg (Bildausschnitt)