Die Kreise Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg und Stormarn setzen auf einen nachhaltigen und klimafreundlichen Nahverkehr. Ihr Ziel ist es, den ÖPNV bis 2032 vollständig emissionsfrei zu gestalten. Mit dem Förderbescheid des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) für die Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf Elektromobilität an die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) werden nun insgesamt 70 E-Busse für die vier schleswig-holsteinischen Kreise beschafft.

 

Förderung für E-Mobilität

Die VHH erhält vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr insgesamt 59,7 Millionen Euro. Grundlage ist die „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personennahverkehr“ vom 7. September 2021. Das Nahverkehrsunternehmen schafft damit insgesamt 183 E-Busse und 210 Ladestationen an. Für die Kreise Herzogtum Lauenburg, Pinneberg und Stormarn sind bis Ende 2024 je 20 E-Busse vorgesehen. Der Kreis Segeberg verdoppelt seine bereits bestehende Anzahl von zehn E-Bussen auf dann ebenfalls 20 emissionsfreie Fahrzeuge.

Weitere Fördermittel entfallen auf die für den Betrieb notwendige Infrastruktur. Die Betriebshöfe der VHH müssen für den E-Bus-Betrieb mit Ladestationen ausgebaut werden. Auch die Werkstätten werden umgebaut. Neben Gruben und Hubbühnen werden nun vermehrt Dacharbeitsstände errichtet, damit die auf den Dächern der E-Fahrzeuge untergebrachten Komponenten sicher instandgehalten werden können.

Die VHH wird zum Sommer dieses Jahres auf ihrem größten Betriebshof in Schenefeld (Kreis Pinneberg) modernste Ladetechnik errichten, um zukünftig E-Busse laden zu können. Die Umrüstung weiterer Betriebshöfe beginnt ebenfalls noch in diesem Jahr.

 

Starker Partner für die Umstellung auf E-Mobilität

Die VHH verfügt bereits über umfangreiche Erfahrungen mit der Umrüstung auf E-Mobilität. Das Unternehmen setzt bald 88 E-Busse ein. Technisch haben sich in den vergangenen beiden Jahren deutliche Verbesserungen ergeben: Die Reichweite einer Ladung reicht heute schon von über 200 km (Gelenkbusse) bis zu 270 km (Solobusse). Damit können die allermeisten Busumläufe mit einer Ladung abgedeckt werden. Gleichzeit gehen die Hersteller davon aus, dass sie auf absehbare Zeit noch höhere Reichweiten garantieren können.

 

Großer Schritt in die Zukunft

Elfi Heesch, Landrätin des Kreis Pinneberg: „Die Energiewende zum Zweck des Klimaschutzes ist neben der Mobilitätswende das Zukunftsthema im ÖPNV. Dies gehen wir mit aller Entschlossenheit an.“

Jan Peter Schröder, Landrat des Kreises Segeberg: „Die zunehmend problematischen Folgen des Klimawandels lassen uns keine Wahl: wir müssen den ÖPNV dekarbonisieren und gehen dabei ambitioniert voran.“

Dr. Christoph Mager, Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg: „Die Nutzung des ÖPNV leistet als Alternative zum Individualverkehr mit dem eigenen Verbrenner-Pkw bereits einen erheblichen Beitrag zur CO2-Einsparung. Durch die sukzessive Umstellung der Busflotte auf elektrische Antriebe wird dieser Vorteil weiter vergrößert. Ziel muss es dennoch bleiben, das ÖPNV-Angebot gerade im ländlichen Raum weiter auszubauen um mehr Menschen einen Umstieg zu ermöglichen.“

Henning Görtz, Landrat des Kreises Stormarn: „Der Kreis Stormarn hat bereits 2019 beschlossen, den Klimawandel aktiv zu betreiben. Die sukzessive Umstellung auf eine emissionsfreie Antriebstechnik im ÖPNV ist dabei in Zukunft ein wichtiger und richtiger Schritt.“

Toralf Müller, VHH-Geschäftsführer: „Wir freuen uns sehr, mit unseren umfangreichen Erfahrungen im Feld der E-Mobilität, die Umstellung in Schleswig-Holstein weiter voranbringen zu können. Möglich ist dies durch die Förderung, die den von uns eingeschlagenen Weg unterstützt.“