Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) ist der zweitgrößte öffentliche Verkehrsbetrieb in Norddeutschland. Ab 2020 wird die VHH für Hamburg ausschließlich lokal emissionsfreie Fahrzeuge anschaffen. Eine der wichtigsten Etappen der Elektrifizierung des Verkehrs ist die Lieferung einer modernen Ladeinfrastruktur. Die VHH beginnt nun mit der Ausrüstung des ersten Busdepots an ihrem Hauptsitz in Bergedorf mit einer Gesamtleistung von über 7 MW, für die das Unternehmen Ekoenergetyka – Polen aus Zielona Góra beauftragt wurde.

 

Rahmenvertrag über die Lieferung der Ladeinfrastruktur unterzeichnet

Am 17. August 2018 unterzeichneten der Hersteller Ekoenergetyka – Polen und die VHH einen achtjährigen Rahmenvertrag über die Lieferung der Ladeinfrastruktur. Im Rahmen der ersten Lieferung wird das Unternehmen aus Zielona Góra eine 1,2 MW-Ladestation planen und realisieren. Eine Ladestation versorgt bis zu 16 E-Busse über eine Steckerverbindung, über den CCS-konformen Combo-2-Anschluss, mit Energie. Jeweils vier Fahrzeuge teilen sich dabei Leistungseinheiten von 300 kW, die variabel auf die Busse verteilt werden können. Die an die VHH gelieferte Ladeinfrastruktur wird mit einem intelligenten Power-Mangement-System ausgestattet, das die Ladung von Bussen mit einer variablen Ladeleistung ermöglicht.

Ekoenergetyka – Polen liefert die ersten 16 Ladepunkte mit einer Gesamtleistung von 1,2 MW im Januar 2019. Zwei weitere solcher Stationen sollen Mitte des Jahres 2019 folgen. Der weitere Ausbau des Betriebshofes wird dann entsprechend der Umwandlung der Flotte auf E-Mobilität schrittweise analog zur Beschaffung weiterer E-Busse erfolgen.

Der Auftrag wurde wesentlich Dank der Initiative und des Engagements der deutschen Vertretung von Ekoenergetyka gewonnen.

 

Umstellung auf Elektromobilität

Die Umstellung der kompletten Busflotte auf Elektromobilität stellt eine enorme Herausforderung dar – besonders, wenn es sich um eine Millionenmetropole wie Hamburg handelt. Neben den geeigneten Bussen steht dabei die notwendige Infrastruktur im Fokus. Dazu gehören unter anderem Werkstätten, aber auch geschultes Fahrpersonal, ein intelligentes Betriebsleitsystem, eine zunehmende Digitalisierung und nicht zuletzt ein smartes Lademanagement.

Zusammen mit dem Bergedorfer Bezirksamtsleiter Arne Dornquast starteten VHH-Geschäftsführer Jan Görnemann und Betriebshofleiterin Anne Prüfer bereits im April 2017 ein Infrastrukturprogramm bei der VHH. Mit einem symbolischen „ersten Spatenstich“ begann damals der Teilneubau der Buswerkstatt auf dem VHH-Betriebshof in Hamburg-Bergedorf.

 

10 Millionen Euro Investition

Gut 10 Millionen Euro investiert die VHH in eine moderne Werkstatt, ausgelegt auf Wartung und Instandsetzung von rein elektrisch angetrieben Bussen. Dazu gehört eine elektrische Prüfausrüstung ebenso wie Dacharbeitsplätze und Kranbahnen, da viele der elektrischen Komponenten bei E-Bussen auf dem Fahrzeugdach verbaut sind. Der rund 2.700 qm große und fast 10 m hohe Hallenneubau wird fünf Busspuren aufweisen. Diese können doppelt belegt werden, also entweder mit zwei Standard Stadtbussen oder mit einem 18 m langen Gelenkbus. Die Fahrzeuge können durch zwei Zufahrten die Halle in Fahrtrichtung auch wieder verlassen. Gearbeitet wird dort an ergonomischen Arbeitsplätzen mit viel Tageslicht. Die künstliche Beleuchtung ist energiesparend in LED-Technik ausgelegt.

Das Bezirksamt Bergedorf ist Projektbeauftragter für die Umsetzung des Hamburger HORIZON2020 Lighthouse City EU-Projektes mySMARTLife. Die VHH ist als Projektpartner für den Bereich e-Mobilität im Öffentlichen Personennahverkehr zuständig.