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Autonomes Fahren mit ahoi in Hamburg

Seit Januar 2023 ergänzen die von der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) betriebenen On-Demand-Shuttles hvv hop den Nahverkehr in Hamburg-Harburg. Jetzt wird der innovative Service auf eine neue Ebene gehoben.

Im Projekt „Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV“ – kurz ahoi –  sollen die Bausteine „On-Demand“ und „Autonomes Fahren“ in einem einzigartigen Anwendungsfall miteinander verknüpft werden. Ziel des Forschungsprojekts ist es, einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus 20 autonom und 28 manuell gesteuerten Fahrzeugen zu entwickeln und zu testen. Damit wird ahoi europaweit zum ersten On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte dieser Größe.

Worum geht es beim Projekt ahoi in Hamburg?

Im Rahmen des On-Demand-Verkehrs hvv hop wird für das Projekt ahoi im Bezirk Hamburg-Harburg eine gemischte Flotte in Betrieb genommen, bestehend aus autonom und manuell gesteuerten Fahrzeugen. Dazu wird eine integrierte Leitstelle entwickelt und es findet begleitende Forschung statt, unter anderem zum Thema Barrierefreiheit.

Die Umsetzung des Projektes erfolgt zwischen März 2023 und Dezember 2025 in drei Betriebsphasen:

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Das ahoi Projekt wird von den beteiligten Partnern gemeinsam finanziert und umfasst ein Projektvolumen von ca. 37 Mio. Euro. Zusätzlich wird es vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit ca. 18 Mio. Euro Fördermitteln unterstützt.

Die Projektpartner von ahoi

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) übernimmt als eines der zentralen Verkehrsunternehmen in Hamburg neben der Rolle der Betreiberin der gemischten Flotte von hvv hop und der Leitstelle die Verbundkoordination. Die Einführung innovativer Technologien wie autonomes Fahren beim Projekt ahoi erfordert hier die Anpassung unterschiedlicher betrieblicher, technischer und rechtlicher Prozesse im Unternehmen.

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) unterstützt mit der ITS-Strategie seit 2016 die Einführung des autonomen Fahrens im straßengebundenen ÖPNV. Sie übernimmt die Überwachung der Einhaltung relevanter formaler Vorgaben unter Einbezug relevanter Dienststellen. Die BVM ist eine von elf Fachbehörden der FHH und zuständig für die Wirtschafts- und Verkehrspolitik sowie die Innovationsförderung. Zur Umsetzung des Projekts greift die Behörde auf die Kompetenz der Behörde für Inneres und Sport (Verkehrsdirektion der Polizei), ihres Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) sowie des städtischen Unternehmens Hamburg Verkehrsanlagen (HHVA) zurück.

Das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (F-IVI) als Teil des Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. unterstützt als wissenschaftliche Einrichtung für anwendungsorientierte Forschung im Projekt ahoi die technische Konzeption notwendiger Datenmanagementfunktionen, Datenökosysteme und Datendienste für den Betrieb der Fahrzeuge mit autonomer Fahrfunktion im ÖPNV. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Daten- und Funktionsbedarfen von Technischen Aufsichten in Leitstellen. Das F-IVI bringt zudem technische Entwicklungen (Datendienste und Werkzeuge) ein, um im Rahmen der technischen Pilotierung Weiterentwicklungsbedarfe zu identifizieren sowie die technische Konzeption zu testen.

Mit über 40-jähriger Erfahrung im ÖPNV-Bereich ist die PSI Transcom GmbH (PSI) ein führender Anbieter für Leittechniklösungen. Als Softwarespezialist für Lademanagement-, Betriebshofmanagement- und Betriebsleitsysteme verfügt das Unternehmen über tiefgehende Kenntnisse hinsichtlich der Anforderungen und Schnittstellen von Leitsystemen im ÖPNV.

Das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität – Recht, Ökonomie und Politik e. V. (IKEM) forscht zu Schlüsselfragen einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft, wozu auch das Autonome Fahren gehört. Die Rolle in diesem Vorhaben ist die rechtswissenschaftliche Begleitung von genehmigungsseitigen, betrieblichen und technischen Fragestellungen beim Betrieb einer gemischten Flotte im Straßenverkehr und intermodal mit weiteren Verkehrsträgern sowie das Aufzeigen von Änderungsbedarfen und Optimierungspotenzialen.

Das Institut für Verkehrsplanung und Logistik (VPL) der Technische Universität Hamburg (TUHH) begleitet seit 2018 sowohl die von der VHH betriebenen On-Demand-Verkehre in der Akzeptanzforschung als auch die Implementierung von Fahrzeugen mit autonomer Fahrfunktion im ÖPNV. Darauf aufbauend wird die TUHH die begleitende Forschung im Bereich Akzeptanz (generell und Barrierefreiheit), Verkehr und Klima in allen Implementierungsphasen vom Projekt ahoi übernehmen.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) begleitet das ahoi Projekt als assoziierter Partner und wird bei übergeordneten Fragestellungen, zum Themenfeld Barrierefreiheit und bei der Konzeption der integrierten Leitstelle eingebunden. Ergebnisse des Projektes sollen in die Gremienarbeit des VDV eingebracht und so die ÖPNV-Branche gestärkt werden.

ahoi als Teil von hvv hop

Mit der Fortschreibung des Hamburger Klimaplans hat sich die Stadt verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 55 % zu senken. Zudem soll der öffentliche Verkehr ausgebaut und auch die Einbindung von On-Demand-Angeboten gestärkt werden, wobei automatisierte Verkehre eine zunehmende Rolle einnehmen sollen. Um die Potenziale von Fahrzeugen mit autonomer Fahrfunktion feststellen zu können, ist es nötig, eine Flotte mit einer gewissen Größe im Realbetrieb zu testen. Auch die Integration mit weiteren Mobilitätsangeboten muss untersucht werden. Hier setzt das Projekt ahoi an.

Das Projekt ist dabei Teil des On-Demand-Angebots von hvv hop im Bediengebiet Hamburg-Harburg. Das Projektgebiet in Harburg wurde gewählt, weil das hvv hop Gebiet mit seinen Strukturen für die Erprobung einer gemischten Flotte von manuellen Fahrzeugen und Fahrzeugen mit autonomer Fahrfunktion vielfältige Anforderungen und einen realen Verkehrsnutzen für die Region bietet. Es umfasst sowohl hochfrequentierte Straßen mit urbanem als auch bewaldete Gebiete mit ländlichem Charakter. Auch die Topografie ist hier sehr unterschiedlich ausgeprägt, von ebener Marsch bis zum Geesthang mit relevanten Neigungen.

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On-Demand-Verkehr in Hamburg

  • Unterwegs in emissionsfreien Fahrzeugen, betrieben mit 100% Ökostrom.

  • Wissenschaftlich begleitet von Forschenden der TUHH.

  • Mit einer innovativen Daten- und Infrastruktur für reibungslose Abläufe.

Die Mobilität der Zukunft

Die VHH engagiert sich in verschiedenen Projekten zur zukunftsfähigen Mobilität in Hamburg und der Metropolregion.