
Die Geschichte der VHH
Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Das Unternehmen entstand 1954 aus der 1905 gegründeten Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE). Im Jahr 2012 fusionierte die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG mit der Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbH (PVG) zur heutigen VHH.
VHH und PVG verschmelzen zu einem Unternehmen
Zu den Meilensteinen in der jüngsten Vergangenheit zählt die Änderung der Rechtsform im Jahr 2015. Zum 1. Oktober 2015 erfolgte der Eintrag der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH in das Handelsregister Hamburg unter der Nummer 138378. Damit wurde die Umwandlung des vormals in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft (AG) wirkenden ÖPNV-Dienstleisters in der Metropolregion Hamburg in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung abgeschlossen. Einhergehend mit dem formaljuristischen Akt wurden die beiden Vorstandsposten in die Positionen von Geschäftsführern umgewandelt.
Drei Jahre zuvor, im Jahr 2012, war die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG mit der Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbH (PVG) verschmolzen. Damit endete ein mehrjähriger Prozess, die zwei Verkehrsunternehmen zusammenzuführen. Bereits 2006 hatten sich die Eigentumsverhältnisse bei der PVG erheblich verändert. Mit 94,9% wurde die VHH neuer Gesellschafter der PVG. Damit konnte die enge Kooperation zwischen VHH und PVG in einen gesellschaftsrechtlichen Rahmen gegossen werden. Als „VHH PVG-Unternehmensgruppe“ traten die beiden Unternehmen von 2006 bis 2012 im ÖPNV-Markt auf.
Die VHH als Partner im HVV
Am 29. November 1965 wurde der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) gegründet. Es war weltweit der erste Verbund seiner Art. Was sich heute in vielen Städten auf allen Kontinenten durchgesetzt hat, fand seinen Anfang also in Hamburg: Mit nur einer Fahrkarte konnten nun alle Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) genutzt werden. „Ein Tarif, eine Fahrkarte, ein Fahrplan“ ist bis heute das Leitmotiv des HVV.
Die Verhandlungen, einen gemeinsamen Verkehrsverbund in Hamburg zu gründen, dauerten fünf Jahre. Zu den Gründungsmitgliedern zählten die Hochbahn, die Deutsche Bundesbahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Vertreter der Unternehmen schlossen zusammen mit dem Ersten Bürgermeister, Prof. Dr. Herbert Weichmann (SPD), und mit dem Verkehrssenator Edgar Engelhard (FDP) um 10:30 Uhr im Hamburger Rathaus den Vertrag und besiegelten damit die Gründung des HVV. Der erste Gemeinschaftsfahrplan trat dann am 1. Januar 1967 in Kraft.
Die Geschichte des HVV
Die Gründung des HVV war ein Meilenstein, denn der Verbund vereinfachte die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln in der Hansestadt wesentlich. Wollte man bis dahin durch die Stadt fahren, musste man bei jedem Verkehrsunternehmen einen separaten Fahrschein lösen.
Die Verkehrsunternehmen hatten außerdem zuvor ihre Liniennetze und Fahrpläne nicht aufeinander abgestimmt. Man sah sich untereinander als Konkurrenz, fuhr teilweise sogar parallel und versuchte, wo es möglich war, das Umsteigen auf andere Verkehrsmittel zu erschweren. Dass dieses Vorgehen in Zeiten steigender Zulassungszahlen bei Automobilen in den frühen 1960er-Jahren nicht mehr zeitgemäß war, spürten alle Beteiligten aufgrund sinkender Fahrgastzahlen schnell. Gemeinsam zogen daher Politik, Senat und Verkehrsunternehmen an einem Strang und entwickelten die Idee eines unternehmensübergreifenden Verkehrsverbunds. Das war die Geburtsstunde des HVV.
Mit der Gründung des HVV richteten die Verkehrsunternehmen ihre Liniennetze neu aufeinander aus. Die VHH z.B. ließ ihre Buslinien nun nicht mehr alle zentral am Hamburger ZOB enden, sondern steuerte die umliegenden Schnellbahnknoten an. Die Fahrpläne wurden dabei so aufeinander abgestimmt, dass man von den Schnellbahnen bequem in den Bus umsteigen konnte und umgekehrt.
Der HVV erfand sich neu
Im Jahr 1996 erfand sich der HVV neu. Geändertes EU-Recht machte es erforderlich. Von einem Verbund der Verkehrsunternehmen wandelte sich der HVV zu einem Verbund der Aufgabenträger. Statt der Verkehrsunternehmen übernahmen nun die Freie und Hansestadt Hamburg sowie die umliegenden Bundesländer und Kreise die Rolle der Gesellschafter im HVV. Zuständig für die Organisation und Finanzierung des Verkehrsangebots bedienten sie sich des HVV als Dienstleister für Planung und Organisation. Diese Umwandlung haben die Fahrgäste fast nicht bemerkt, denn für sie änderte sich dabei nichts. Einzig der neue Unternehmensauftritt im roten Design und ein neues Logo waren äußerliche Signale der Umstrukturierung.
2002 und 2004 wurde das HVV-Gebiet nochmal erheblich vergrößert und reicht heute weit nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Täglich entscheiden sich über 2 Millionen Fahrgäste für den HVV. Über 700 Schnellbahn-, Regionalverkehrs-, Bus- und Fährlinien bieten mit mehr als 10.000 Haltestellen ein dichtes Verkehrsnetz in der Metropolregion Hamburg.