VHH-Geschäftsbericht
2020
Die VHH in Zahlen
Wichtiger Partner für die Mobilitätswende

Martin Bill
Staatsrat der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg
Das Jahr 2020 war für den ÖPNV mit besonderen Herausforderungen verbunden. Die Pandemie hat auch die VHH intensiv bewegt. Mit der weitgehenden Aufrechterhaltung des Leistungsangebots hat sie einen wichtigen Beitrag dafür geleistet, den Menschen in Hamburg, im Umland und im grenzüberschreitenden Verkehr sichere Mobilität zu ermöglichen. Dabei galt es auch, einen höchstmöglichen Schutz für die Mitarbeitenden sicherzustellen.
Das Jahr 2020 war aber auch ein Jahr, das die große Bedeutung des ÖPNV für die zukünftige Mobilität der Metropolregion unterstrichen hat. Denn die Mobilitätswende hat in und um Hamburg spürbar an Fahrt aufgenommen.
Im Dezember 2019 wurde eine weitere Angebotsoffensive gestartet, die 2020 ihre volle Wirkung entfaltet hat. Die schon im Vorjahr etablierte XpressBuslinie 30 von Bergedorf nach Harburg konnte wegen der großen Nachfrage ihren Takt verdichten, weitere XpressBusse zwischen Schenefeld, dem Osdorfer Born und der City (X3) sowie Bergedorf und Wandsbek (X32) sind hinzugekommen – um nur einige Beispiele zu nennen.
Gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen im HVV will die Freie und Hansestadt Hamburg den Menschen attraktive Mobilitätsangebote machen und dadurch eine komfortable, schnelle und klimafreundliche Alternative zum eigenen Auto bieten. Dabei ist die VHH ein wichtiger Partner. Sie bildet neben den starken innerstädtischen Linien auch das Bindeglied in das Hamburger Umland und sorgt so mit den örtlichen Aufgabenträgern dafür, dass immer weniger Menschen aus den Umlandkreisen für die Fahrt nach Hamburg das Auto nutzen werden.
Die VHH wächst und leistet einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende. Ich danke den Mitarbeitenden der VHH, dass sie auch während der Pandemie den Fahrbetrieb verlässlich aufrechterhalten haben, und wünsche der VHH weiterhin gute Fahrt und zufriedene Fahrgäste.
Martin Bill
Die VHH im Jahr 2020

Toralf Müller und Nora Wolters
Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH
Liebe Leserinnen und Leser,
ein ungewöhnliches Jahr liegt hinter uns. Seit März 2020 steht das öffentliche Leben in Deutschland unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Das wirkt sich auch auf unseren Arbeitsalltag bei der VHH aus. In Zeiten wie diesen hat die Gesundheit unserer Fahrgäste und unserer Mitarbeitenden Priorität: In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und den anderen Verkehrsunternehmen im HVV haben wir frühzeitig die erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um unsere Kundinnen und Kunden und unsere Belegschaft vor Infektionen zu schützen.
Die vollumfänglichen Auswirkungen der Corona-Krise sind derzeit noch nicht abschätzbar, aber bereits deutlich zu spüren. Leere oder nur mäßig besetzte Busse, eine auf zwischenzeitlich 30 Prozent reduzierte Auslastung in Verbindung mit der Einstellung des Fahrkartenverkaufs bis in den Juli hinein, führten trotz der Ausgleichszahlungen aus dem ÖPNV-Rettungsschirm zu einem noch nie dagewesenen Jahresverlust von rund 46,9 Millionen Euro. Neben der Corona-Pandemie waren die Tarifverhandlungen prägend für das Jahr 2020. Die Verhandlungen ab August gestalteten sich sehr schwierig, es kam an zwei Tagen zu umfangreichen Warnstreiks. Erst im September konnte eine für alle Seiten tragbare Lösung gefunden werden.
Doch es gibt auch Positives zu berichten: Bereits im Januar haben wir 16 Elektrobusse in Bergedorf erfolgreich in Betrieb genommen. Wir haben knapp 100 neue Mitarbeitenden eingestellt und sind als einer der attraktivsten Arbeitgeber Hamburgs ausgezeichnet worden. Zudem haben wir zehn Jahre „Charta der Vielfalt“ gefeiert und einen neuen Diversity-Bus zusammen mit unserer Schirmherrin Olivia Jones auf die Straße gebracht. Außerdem haben wir in Billbrook einen neuen Betriebshof gebaut, den Betriebshof in Norderstedt auf die Anforderungen der E-Mobilität umgerüstet sowie einen neuen Betriebshof am Volkspark angemietet und an den Start gebracht. Konkrete Details zu diesen Themen erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Viel Spaß beim Lesen!
Toralf Müller und Nora Wolters
Die VHH. Wir Fahren Sie.

Wir bewegen Hamburg.
2.244 Mitarbeitende. 671 Busse. 163 Linien. 600 Kilometer Streckennetz. Das sind wir, die VHH. Wir sind Norddeutschlands zweitgrößtes Nahverkehrsunternehmen. Wir fahren Sie – auch in Zeiten von Corona. 2020 haben wir diejenigen, die trotz Lockdown und #stayathome unterwegs sein mussten, insgesamt 61,5 Millionen Fahrgäste, sicher an ihr Ziel gebracht. Und das nicht nur in Hamburg – sondern auch von Elmshorn bis nach Lauenburg und von Bad Oldesloe bis nach Harburg. Die VHH ist in der Metropolregion fest verankert.
Wir wollen die Stadt und das Umland noch lebenswerter machen, indem wir unseren Beitrag leisten, den motorisierten Individualverkehr, den Lärm und die Luftverschmutzung zu reduzieren. Wir wollen mehr Menschen davon überzeugen, das eigene Auto stehen zu lassen und stattdessen Bus und Bahn zu nutzen. Dafür setzen wir uns gemeinsam mit den anderen Verkehrsunternehmen im HVV ein. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.
Unsere Leistungen. Unsere Linien.

Im Jahr 2020 steht das öffentliche Leben in Deutschland unter dem Einfluss der Corona-Pandemie – und in diesem Zusammenhang auch das Kerngeschäft der VHH. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wird in Hamburg keine pauschale Leistungskürzung im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs vorgenommen. Während in anderen Verkehrsverbünden der Fahrplan deutlich ausgedünnt wird, halten Hamburg und die umliegenden Kreise den Linienverkehr in vollem Umfang aufrecht, obwohl die Fahrgastzahlen um 60 bis 70 Prozent zurückgehen.
So ist es möglich, zumindest in der Anfangszeit der Corona-Krise, ausreichend Abstand zwischen den Fahrgästen in den Bussen und Bahnen zu gewährleisten.
Maßnahmen im Kampf gegen Corona

Analog zu den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sowie in Abstimmung mit den zuständigen Behörden hat die VHH gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen im HVV frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um Fahrgäste und Fahrpersonal vor Infektionen zu schützen.
⇒ Zum Schutz des Fahrpersonals werden zunächst die vordere Bustür sowie der Bereich des Fahrpersonals gesperrt.
⇒ Bis August werden alle 1.500 Busse von VHH und HOCHBAHN mit Trennscheiben am Fahrarbeitsplatz ausgestattet.
⇒ Im Juni starten mobile Hygiene-Teams in Bussen, Bahnen und Haltestellen im HVV.
⇒ Alle Türen unserer Busse öffnen bei jedem Halt, um für eine gute Durchlüftung zu sorgen.
⇒ Bereits im April wird im ÖPNV die Maskenpflicht eingeführt.
In der Angebotsoffensive

Der Corona-Krise zum Trotz behält die neue Behörde für Verkehr und Mobilitätswende das große Ziel „Hamburg-Takt“ fest im Blick. Durch massiven Angebotsausbau (dichteres Netz und dichtere Takte) sollen die Hamburgerinnen und Hamburger davon überzeugt werden, vom privaten Fahrzeug auf den ÖPNV umzusteigen. Auch die VHH hat daher zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 ihr Angebot noch einmal deutlich ausgebaut – unter Pandemiebedingungen ein besonderer Kraftakt, der dank des unermüdlichen Einsatzes aller Beteiligten gestemmt werden konnte.
Nachdem wir im Jahr 2019 acht neue Buslinien eingeführt haben, folgten im Jahr 2020 zahlreiche Linienausweitungen und Taktverdichtungen. Wir stemmen in diesem Jahr den Ausbau von insgesamt 3.754.958 Fahrplankilometern – das ist mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr.
Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick
Linie | Informationen zu den Linien |
---|---|
1 | MetroBus-Takt auch auf dem westlichen Linienabschnitt in Blankenese und Sülldorf. |
2 | Verlängerung der Linie bis U-/S-Bahnhof Berliner Tor im MetroBus-Takt. Schnelle und geradlinige Verbindung auf der Hafenrandstraße mit Erschließung der westlichen Speicherstadt. |
127 | Auftrennung der Schleifenfahrt in Neuengamme und Verlängerung der Linie zur erstmaligen ganztägigen Erschließung von Seefeld und Fünfhausen (Nord). |
134 | Einführung einer neuen Buslinie als Querverbindung von Neuallermöhe über Bergedorf (West), Lohbrügge, das BG Klinikum Boberg zum U-Bahnhof Mümmelmannsberg. |
130 | Aufteilung der Linie in Rothenburgsort in die Linien 119 und 130 und Führung beider Linienäste zum U-/S-Bahnhof Elbbrücken. Neue Tangentialverbindungen zur S-Bahn in Richtung Harburg und zur U-Bahn in die HafenCity. |
221
321 122 |
Verlängerung der Linien zur neuen Endhaltestelle Energie-Campus Bergedorf. Anbindung des neuen Wohngebiets „Am Schilfpark“, umsteigefreie Verbindung zwischen der Fachhochschule in Lohbrügge und den Forschungseinrichtungen um den Energie-Campus der HAW Hamburg. |
Beliebte Quartierbusse |
|
530 | Die neue QuartierBus-Linie wird Anfang des Jahres 2020 mit einem Namenswettbewerb und einer Bus-Taufe öffentlichkeitswirksam eingeführt. Von der sonst üblichen Eingewöhnungsphase ist nichts zu spüren, sie wird sofort sehr gut angenommen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember folgt daher die Verlängerung zur Komplettierung der Tangentiale. Nach der Verbindung der S21 mit der U2/U4 werden nun zusätzlich die S1 und die U1/U3 erreicht. Mit der Feinerschließung in Teilen Rothenburgsorts, Hamms, Eilbeks und Hohenfeldes erhält die Linie zugleich ihre QuartierBus-Funktion. |
388 | Der von den Rissener Bürgerinnen und Bürgern bereits als „Dorfkutsch“ adoptierte Quartiersbus wird entsprechend der Anregungen aus Rissen in Takt, Bedienungszeit und Bedienungsgebiet ausgeweitet. Das Falkensteiner Ufer (Elbecamp) bekommt die Wochenendbedienung, der Rissener Sportverein, zwischenzeitlich mit regelmäßigen Turnkursen im fahrenden 388er bundesweit bekannt geworden, bekommt die Haltestelle vor der Tür und der am äußersten Stadtrand gelegene Westen des Stadtteils die gewünschte Anbindung. |
E-Mobilität. Wir schreiben Zukunftsgeschichte.
Das Jahr 2020 markiert einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zu einem e-mobilen Unternehmen. Gemäß der Vorgabe des Hamburger Senats beschaffen wir seit 2020 ausschließlich lokal emissionsfrei angetriebene Busse für den Busverkehr. In Hamburg werden wir unsere Dieselbusse sukzessive außer Dienst stellen. Bis in die 2030er Jahre soll die Umstellung auf E-Mobilität vollzogen sein. Nun gilt es, die neuen Fahrzeuge in den Regelbetrieb zu überführen und die nächsten Betriebshöfe in Norderstedt, Schenefeld und Billbrook nach Bergedorfer Vorbild auf E-Mobilität umzurüsten.
CO2-Einsparung: 788,7 Tonnen
So viel CO2 haben wir bei der VHH im Jahr 2020 durch den Einsatz von Hybrid- und Elektrobussen eingespart.
16 E-Citaros übergeben

Im Januar übergibt Rüdiger Kappel, Leiter Vertrieb Flotten Daimler Buses Deutschland, im Rahmen einer Presseveranstaltung die ersten 16 vollelektrisch angetriebenen Mercedes-Benz eCitaro Solobusse offiziell an die VHH.
„Die Entwicklung hin zu einem e-mobilen Unternehmen bedeutet für die VHH einen programmatischen Wandel. Innovative Fahrzeuge sind dabei ein wichtiger Baustein. Wir begrüßen es daher, dass die großen deutschen Nutzfahrzeughersteller wie Mercedes-Benz nun mit serienreifen Batteriebussen auf den Markt kommen. Was wir bisher von dem Fahrzeug gesehen haben, macht einen guten Eindruck“, so VHH-Geschäftsführer Toralf Müller.

Unsere Marke für nachhaltige Mobilität
Alle Elektrobusse der VHH werden im Design von elexity gestaltet. Unter dieser Technologiemarke fasst die VHH alle Aspekte einer nachhaltigen Mobilität zusammen – von der Infrastruktur auf den Betriebshöfen über speziell geschultes Personal bis hin zu Fahrzeugen, die mit 100 Prozent Ökostrom betrieben werden. Darüber hinaus tragen alle E-Busse der VHH einen individuellen Namen, der mit dem Buchstaben „e“ beginnt. Die ersten 16 Namen, darunter beispielsweise erika, emil, emre oder evita, durften unsere Mitarbeitenden auswählen. In einem zweiten Schritt waren dann unsere Fahrgäste aufgerufen, ihre Ideen für die weiteren E-Busse zu nennen. Zu diesem Aufruf haben wir mehrere Hundert Einsendungen erhalten.
Fahrzeugbeschaffung

2014 Start des Linienbetriebs mit einem E-Midibus des italienischen Herstellers Rampini.
2016 Zweiter E-Midibus von Rampini wird im Linienbetrieb eingesetzt.
2017 Testbetrieb von zwei E-Bussen des belgischen Herstellers Van Hool.
2018 Kurzfristiger Testbetrieb weiterer Busse der Hersteller Sileo, Sor und Irizar.
2019 Beschaffung von 16 eCitaros.
2020 16 eCitaros werden im Januar in Betrieb genommen, vier weitere eCitaros gehen Ende des Jahres in Betrieb.
2021 In der ersten Jahreshälfte sollen 17 E-Solobusse (MAN) sowie ein Gelenkbus (EvoBus) in Betrieb genommen werden. Hinzu kommen 16 weitere eCitaro Gelenkbusse im Laufe des Jahres.
Die Clean Vehicles Directive
Im August 2019 wurde die Clean Vehicles Directive (CVD) als neue EU-Richtlinie veröffentlicht, welche die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben im öffentlichen Sektor regelt. Die Clean Vehicles Directive wird 2021 verpflichtend in Deutschland.
„Die Mindestziele für emissionsarme und -freie Busse im ÖPNV liegen für den ersten Referenzzeitraum bis Ende 2025 bei 45 % und für den zweiten Zeitraum bis Ende 2030 bei 65 %. Mindestens die Hälfte der Mindestziele für Busse im ÖPNV muss durch emissionsfreie Fahrzeuge erfüllt werden.“
(Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur)
Elektromobilität im Umland nimmt Fahrt auf
Im Rahmen der Clean Vehicles Directive hat die Anbindung der Hamburger Umlandkreise mit E-Bussen an Relevanz gewonnen. Erste Verträge und Angebote zur konkreten Umsetzung wurden erstellt:
10 E-Busse
in Norderstedt ab Fahrplanwechsel 2020/2021
13 E-Busse
in Lauenburg ab 2021
E-Mobilitätskonzept
Kreis Pinneberg vorgestellt
Umrüstung der Betriebshöfe

Für die Umsetzung der Clean Vehicles Directive und der Mobilitätswende ist die Umstellung der Infrastruktur auf E-Mobilität von entscheidender Bedeutung. Der Bau oder Umbau von Betriebshöfen wird hier maßgeblich sein. Großer Pluspunkt: Bei der Umstellung auf E-Mobilität können die Umlandkreise von unseren Erfahrungen im Aufbau und Betrieb der dafür benötigten Infrastruktur profitieren.
⇒ Die Planungen für die Umrüstung der Betriebshöfe in Norderstedt und gegebenenfalls Ahrensburg sind abgeschlossen.
⇒ In Vorbereitung sind die Planung für Schenefeld (II), Stellingen und Rahlstedt.
⇒ Eine Ausbaustrategie Ladeinfrastruktur für die Betriebshöfe im Umland befindet sich in der Vervollständigung
Innovation und Digitalisierung. Wir gestalten mit.
Die Digitalisierung ist einer der Megatrends, der durch die Corona-Pandemie noch mehr Fahrt aufgenommen hat. Die Digitalisierung hält nahezu in allen Lebensbereichen Einzug – auch im Öffentlichen Personennahverkehr. Die rasanten Entwicklungen in der Kommunikationstechnologie haben neue Beförderungsangebote entstehen lassen.
Auf die alteingesessenen ÖPNV-Unternehmen kommt ein massiver Veränderungsdruck zu, der ihr Kerngeschäft infrage stellt. Wir bei der VHH sehen vor allem die Chancen, die sich uns mit der Digitalisierung bieten. Wir wollen neue Geschäftsmodelle aktiv gestalten und den Umgang mit autonomen Fahrzeugen und innovativen Angeboten intensiv erproben. Unsere Mobilität der Zukunft ist intelligent, vernetzt, flexibel. Davon ausgehend hat die VHH verschiedene Projekte und Entwicklungspartnerschaften aufgebaut.
Autonome Shuttles für Bergedorf

Im Reallabor Hamburg (RealLabHH) wird innerhalb verschiedener Teilprojekte die Mobilität von morgen im Hier und Jetzt einer Metropole erprobt.
Wir haben uns mit den Technologieunternehmen EasyMile und Continental, dem Institut für Verkehrssystemtechnik des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und der Prüfgesellschaft DEKRA Automobil in einem Projekt zusammengeschlossen, um autonomes, fahrerloses Fahren auf die Straße zu bringen. Ab August 2021 soll das historische Villenviertel in Bergedorf zum Testgebiet für den automatisierten On-Demand-Shuttleservice werden.
ioki Hamburg in neuen Bedienungsgebieten unterwegs

In Ahrensburg sowie im Raum Brunsbek, Lütjensee und Trittau betreiben wir seit Dezember 2020 im Auftrag des Kreises Stormarn und in Kooperation mit der Stadt Ahrensburg den On-Demand-Service ioki Hamburg.
Zum Einsatz kommen dabei moderne, emissionsfreie Fahrzeuge mit Elektroantrieb, die mindestens sechs Fahrgäste befördern können. Während die VHH den Betrieb der Verkehre plant, steuert und überwacht, stellt die ioki GmbH die technische Plattform zur Buchung des Service zur Verfügung. Beide Projekte werden ebenfalls im Rahmen des Reallabors Hamburg auf die Straße gebracht.
Aus TaBuLa wird TaBuLa-LOG

Das Forschungsprojekt TaBuLa erprobt seit 2019 in Lauenburg an der Elbe den Einsatz eines automatisiert verkehrenden Fahrzeugs, mit dem „ohne Fahrerinnen und Fahrer“ Personen befördert werden. Das Shuttle passiert auf seiner Route enge Straßen mit Kopfsteinpflaster, steile und bewaldete Abschnitte, Kreuzungen mit Ampeln und es fährt sogar auf der Bundesstraße. Die VHH ist als Kooperationspartner in dem Projekt für den Betrieb des Fahrzeugs zuständig.
Seit Ende des Jahres werden mit dem TaBuLa-Shuttle auch Waren transportiert im Rahmen des Projektes TaBuLa-LOG. Die Auslieferung der Waren übernimmt „Laura“, ein kleiner Transportroboter, der genau wie das Shuttle mit einer Vielzahl von Sensoren ausgerüstet ist und künftig seinen Weg automatisiert zwischen Shuttle und Abhol- beziehungsweise Auslieferpunkt finden soll.
Digitale Lösungen für unsere Fahrgäste

Gemeinsam mit weiteren Partnern arbeiten wir – im Sinne unserer Fahrgäste – zudem an folgenden digitalen Lösungen:
⇒ Mit der HOCHBAHN, dem HVV und weiteren Partnern wird ein Projekt zur Implementierung eines smartphonebasierten Ticketvertriebs auf der Basis eines Check-in/ Be-out-Verfahrens initiiert.
⇒ Gemeinsam mit dem HVV und der HOCHBAHN arbeiten wir an einer digitalen Lösung zur Abschaffung des Ticketverkaufes gegen Bargeld im Bus.
⇒ Im Projekt bOOD arbeitet die VHH an der Entwicklung einer Software zur Integration von herkömmlichen Anrufsammel- und Anruflinienverkehren in zukünftige digitale Geschäftsabläufe.
Die VHH. Mehr als ein Arbeitgeber.

Als Norddeutschlands zweitgrößtes Nahverkehrsunternehmen sind wir ein wichtiger Arbeitgeber in Hamburg und in der Metropolregion. Ob im Fahrdienst, im Kundenservice, in der Werkstatt, in der Leitstelle oder in der Verwaltung – unsere Mitarbeitenden sorgen dafür, dass unsere Fahrgäste sicher, komfortabel und umweltfreundlich an ihr Ziel gelangen. Auch in der Pandemie. Während viele Unternehmen Mitarbeitende in Kurzarbeit schicken oder sogar entlassen müssen, leistet die VHH auch weiterhin als Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Mobilität in und um Hamburg. Deshalb können wir unserer Belegschaft einen sicheren Arbeitsplatz bieten – jetzt und auch in Zukunft.
Mehr noch: Weil der HVV auch im Jahr 2020 sein Angebot noch einmal ausgeweitet hat, haben wir sogar viele neue Kolleginnen und Kollegen zusätzlich eingestellt, um den erhöhten Personalbedarf im Fahrdienst decken zu können.
10 Jahre Charta der Vielfalt

Die VHH steht für Vielfalt. Menschen unterschiedlicher Herkunft und ethnischer Prägungen, Religionen und Weltanschauungen, sexueller Orientierungen und Identitäten, Jung und Alt, Mitarbeitende mit und ohne Behinderungen sowie Männer, Frauen und intergeschlechtliche Menschen arbeiten hier gemeinsam.
Das ist gut so! Wir sind ein Spiegelbild der modernen Gesellschaft mit Toleranz und unterschiedlichen Werten. Und deswegen haben wir vor zehn Jahren die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Das Jubiläum haben wir mit vielen tollen Aktionen begleitet. Unter anderem haben wir zwei Diversity-Busse auf die Straße gebracht, auf denen die Travestie-Künstlerin Olivia Jones gemeinsam mit VHH-Mitarbeitenden zu sehen ist.
Vom Schlagerstar zum Busfahrer

Gibt es ein Leben vor der VHH? Aber natürlich!
Viele, die bei uns anfangen, sind bereits deutlich über 40 Jahre alt. Und haben entsprechend viel erlebt – beruflich und privat.
Mit seinen Partyhits „Das rote Pferd“ oder „Eine Insel mit zwei Bergen“ hat Rodney Greie dreizehn Jahre lang die Partybühnen in Deutschland und auf Mallorca gerockt. Doch aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen im Eventbereich hat sich der zweifache Familienvater umorientiert und ist Busfahrer geworden. Unter anderem der NDR und das ZDF berichteten über diesen ungewöhnlichen Karriereschritt.
Interne Kommunikation in Zeiten von Corona
Im Dezember 2018 führte die VHH ein Social Intranet ein. Der Erfolg ist gewaltig: Rund 1.700 Mitarbeitende nutzen das Aktuell+ mittlerweile zur Information und Kommunikation.
In Zeiten von Corona hat sich das Aktuell+ als besonders wirksames Instrument der internen Krisenkommunikation erwiesen. Über Änderungen in den Arbeitsabläufen sowie arbeitsrechtliche und organisatorische Hinweise wird zu Beginn der Krise tagesaktuell berichtet.
Zusätzlich werden Live-Chats mit der Geschäftsführung angeboten. So erhalten alle Mitarbeitende die Möglichkeit, Fragen, Vorschläge, Kritik, Sorgen oder Lob mit der Geschäftsführung zu teilen. Das Format kommt sehr gut an, die Beiträge dazu werden bis zu 7.000-mal angesehen.
Unsere Belegschaft
Die Zusammensetzung der Belegschaft:
⇒ Mitarbeitende im Betrieb: 1.884
⇒ Mitarbeitende in der Verwaltung: 152
⇒ Mitarbeitende in der Technik: 133
⇒ Auszubildende: 75
Auszubildende, die 2020 eingestellt wurden:
⇒ Fachkräfte im Fahrbetrieb: 16
⇒ Fahrzeuglackierer: 1
⇒ Kfz-Mechatroniker*innen: 6
⇒ Kaufleute für Verkehrsservice: 3
Die VHH. Nachhaltig gut.

Die Metropolregion Hamburg wächst und mit ihr der Öffentliche Nahverkehr. Mobilität muss dabei so nachhaltig wie möglich gestaltet werden: Umwelt und Klima sollen weniger belastet werden und auch der Verbrauch von Ressourcen soll sinken. Dem Verkehrsmittel Bus und damit auch der VHH kommt dabei eine zentrale Rolle zu.
Doch beim Thema Nachhaltigkeit geht es um mehr als nur um den Umwelt- und Klimaschutz. Es geht auch um das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden, um soziale Gerechtigkeit und ökonomische Sicherheit. Über unsere Fortschritte und Entwicklungen informieren wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht. Dabei orientieren wir uns an den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).
Die Wesentlichkeitsanalyse
Im Jahr 2020 veröffentlicht die VHH ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2019. In Vorbereitung auf die Veröffentlichung wurde im Sommer 2020 eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Dabei wurden die relevantesten Nachhaltigkeitsthemen aus Unternehmenssicht sowie aus Sicht unserer Stakeholder analysiert und im Ergebnis in einer Wesentlichkeitsmatrix miteinander ins Verhältnis gesetzt.
Die Wesentlichkeitsanalyse bildet die Basis, um die zentralen Handlungsfelder der VHH zu identifizieren und diese Handlungsfelder in der Folge in die Unternehmensstrategie einfließen zu lassen beziehungsweise stärker zu berücksichtigen.
Unsere Nachhaltigkeitsziele

Als öffentliches Unternehmen sind wir verpflichtet, den vorgegebenen Zielen unserer Auftraggeber zu entsprechen.
Wir geben täglich unser Bestes, die an uns gestellten ökologischen Herausforderungen zu bewältigen und durch unser Handeln einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das erreichen wir mit einer innovativen, lösungsorientierten Produktpolitik und pointierten Maßnahmen, die auf den Erhalt konstant hoher Fahrgastzahlen einzahlen. Folgende Nachhaltigkeitsziele stehen für uns darüber hinaus an oberster Stelle:
⇒ Umwelt/Klimaschutz, entsprechend der bestehenden Verankerung im Klimaplan der Freien und Hansestadt Hamburg
⇒ Wirtschaftlichkeit, mit einer Steigerung der Fahrgastzahlen als Folge der Etablierung des „Hamburg-Takts“
⇒ Zufriedenheit der Mitarbeitenden und damit einhergehend die Reduzierung der Krankenquote
Aufsichtsrat
Der VHH-Newsletter
Bleiben Sie immer informiert – mit PLAN.M, dem kostenfreien Newsletter der VHH. Als Abonnent erhalten Sie aktuelle Informationen zu Norddeutschlands zweitgrößtem Busverkehrsunternehmen.
Senden Sie uns einfach eine E-Mail an presse@vhhbus.de mit dem Betreff „Anmeldung zum VHH-Newsletter“ und wir nehmen Sie in unseren Newsletter-Verteiler auf.
Konzeption und Text: Susanne Rieschick-Dziabas und Christina Sluga
Gestaltung: Dr. Angelika Schoder
Fotografie: Pepe Lange, Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg, EasyMile, TU Hamburg, Torben Simon, VHH, Wolfgang Köhler, Mathias Sichting